Angriff auf investigativen Journalisten in Israel

Quelle: FSSPX Aktuell

Yossi Eli vom israelischen Fernsehsender Channel 13 wollte den rasanten Anstieg von Hassverbrechen gegen Christen untersuchen. Gekleidet in eine franziskanische Mönchskutte und in Begleitung von Alberto Pari, dem Sekretär der Kustodie des Heiligen Landes, begann er, durch Jerusalem zu schlendern. Fünf Minuten nach seinem Aufbruch wurde Eli von jüdischen israelischen Siedlern angespuckt. 

Um den Zuschauern des Senders einen Eindruck von der täglichen Verachtung und dem Hass auf Christen, insbesondere Ordensleute, zu vermitteln, lieh ihm die Kustodie des Heiligen Landes ein Gewand, in dem der Reporter eine Kamera versteckte. Während ihres Spaziergangs kamen der Journalist und Alberto Pari durch das jüdische Viertel in der Altstadt, wo ein Mann sie auf Hebräisch verspottete: „Vergib mir, Vater, denn ich habe gesündigt.“ Wenig später wurden sie von einem nicht mehr als zehn Jahre alten Kind angespuckt. Am Berg Zion, einem Ort regelmäßiger interreligiöser Spannungen, trafen die beiden Franziskaner auf eine Gruppe von Soldaten, die ihren Militärdienst leisteten. Einer spuckt ihnen vor die Füße. Schockiert zog Eli sein Mönchsgewand aus und erklärte der Militärgruppe seine Absichten. 

Exponentielles Wachstum der Verachtung 

Eli stellte die Bilder der Angriffe der Siedler auf Twitter online, zusammen mit Kommentaren, in denen er Versuche zurückwies, den sprunghaften Anstieg von Angriffen gegen Christen herunterzuspielen. Diese Hassgesten sind weder Einzelfälle noch neu. Das Phänomen hat in den letzten Monaten jedoch exponentiell zugenommen. 

Francesco Patton, Kustos des Heiligen Landes, merkt in einer entsprechenden Dokumentation von Channel 13 an, dass antichristliche Einstellungen zugenommen haben, „als die politische Sprache gewalttätiger wurde“, und betont „die Verantwortung der Führer, derer, die die Macht haben“. 

In einem Artikel in der israelischen Tageszeitung Haaretz erwähnte Francesco Patton die Schändung eines lutherischen Friedhofs, den Vandalismus in einem maronitischen Gebetsraum und die Inschrift „Tod den Christen“ auf einem armenischen Grundstück; alles geschah innerhalb weniger Wochen. In einer früheren Warnung vor Angriffen auf die Christen in Palästina hatte Patton erklärt, dass man von „radikalen“ israelischen Gruppen existenzgefährdend „bedroht“ sei. 

Unbefriedigende Erklärungen 

In Polizeiberichten werden diese „Unhöflichkeiten“ regelmäßig mit der „geistigen Instabilität“ der Täter gerechtfertigt. „Das ist nicht wahr“, erklärte Yossi Eli in einem Facebook-Post. „Unsere Untersuchung hat bewiesen, dass die Angriffe nicht wirklich von psychisch kranken Menschen ausgehen, sondern von Menschen, die alles hassen, was anders ist. Sie wurden einer Gehirnwäsche unterzogen mit der Idee, dass Jesus böse ist.“ 

Einige jüdische Gruppen rechtfertigen die Taten damit, dass Christen „geisteskrank“ seien. „Es sind nur junge Extremisten, Kinder und, was noch trauriger ist, Soldaten, das „Salz der Erde“, die ihren Hass auf das Christentum zum Ausdruck bringen“, hält Eli entgegen. Er fragt, wie die Reaktion wäre, wenn man auf Juden statt auf Christen spucken würde. „Stellen Sie sich vor, wie die Juden reagieren würden, wenn ein Christ sie in Europa angespuckt hätte“, sagte er und fügte hinzu, dass es sehr schwierig gewesen sei, die gemachte Erfahrung zu verarbeiten.