Der Exorzist: eine notwendige theologische und priesterliche Ausbildung

Quelle: FSSPX Aktuell

Pater Benigno Palilla, Prior des regionalen Bildungszentrums von Palermo, welches von der Bischofskonferenz von Sizilien geleitet wird, hat am 21. Februar 2018, über die besondere Ausbildung der diözesanen Exorzisten gesprochen.

Pater Benigno, betont, dass der „Exorzist schon im Seminar ausgebildet werden sollte“ und dass er Erfahrungen bei älteren Mitbrüdern sammeln müsse: „Fehler passieren, wenn man in diesem Bereich Autodidakt ist, vielleicht sind es Fehler, die gutgläubig begangen werden, aber es sind immer noch Fehler“, erklärt der Geistliche.

Was die Lehre betrifft darf sie laut dem Geistlichen nicht vernachlässigt werden: „unser Wissen in der Theologie ist notwendig, aber wir brauchen zudem auch eine spezifische Kenntnis der Gesetze der Kirche und müssen wissen was die Kirche uns lehrt wie man einen Exorzismus durchführt.“

„Allerdings ist das noch nicht genug“ – erklärt Pater Benigno weiter – „denn wir müssen stets auf dem aktuellen Stand sein und brauchen eine permanente Ausbildung.“ Er erläutert: „Um einen Exorzismus gut durchzuführen, braucht man eine gewisse Übung. Wäre es für einen Arzt nicht nützlich, von einem erfahrenen Arzt zu sehen, wie man das Gelernte anwendet? Und wird dies nicht auch von den Anwälten verlangt, die nach Erhaltung ihres Diploms eine Zeitlang in der Lehre sind? Wir können es uns das für Exorzisten auch nicht anders vorstellen.“

Diese vernünftigen Überlegungen dürfen aber nicht über die Verwüstungen der modernen Pastoral hinwegtäuschen. Nach dem Konzil neigte man dazu, Dämonen und ihre Wirkung zu verschweigen, während man gleichzeitig die geheiligten Riten der Kirche, die diese Dämonen bekämpfen, deutlich verminderte. Besonders im neuen Taufritus hat man die meisten Exorzismen entfernt. Ebenso wurde auch die Weihe zum Exorzisten in den modernen Seminaren ersatzlos gestrichen. Schließlich hat man auch das Ritual des Exorzismus reformiert, womit seine Wirksamkeit in Frage steht.

Es ist an der Zeit den Vater der Lüge in der Kirche zu demaskieren, wie dies Papst Paul VI. schon 1972 getan hat: „Wenn man die Situation der Kirche in der heutigen Zeit betrachtet, hat man das Gefühl, dass durch irgendeinen Spalt der Rauch Satans in das Volk Gottes eingedrungen ist.“