Deutschland: Vier Bischöfe blockieren Finanzierung des Synodalausschusses

Quelle: FSSPX Aktuell

Kardinal Rainer Maria Woelki, Bischof Sefan Oster, Bischof Gregor Maria Hanke, Bischof Rudolf Voderholzer

Die Finanzierung des Synodalausschusses, der die Beschlüsse des deutschen Synodenwegs umsetzen soll, wird wohl nicht aus Kirchensteuermitteln erfolgen können. Die Finanzierung setzt Einstimmigkeit der Bischöfe bei der Zustimmung für das Projekt voraus. 

Vier Bischöfe, die aus ihren Absichten keinen Hehl gemacht hatten, haben sich gegen die Finanzierung des Synodalausschusses ausgesprochen: Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, sowie die drei bayerischen Bischöfe Gregor Maria Hanke (Ordo Sancti Benedicti) aus Eichstätt, Stefan Oster aus Passau und Rudolf Voderholzer aus Regensburg. 

Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlichte am 20. Juni 2023 eine Erklärung:  

„Für die große Mehrheit der Diözesanbischöfe ist es wichtig, dass die 15 Beschlüsse der Synodenversammlung so schnell wie möglich umgesetzt werden. 

Da jedoch ein einstimmiger Beschluss der Bischöfe erforderlich ist, um finanzielle und personelle Ressourcen bereitzustellen, und vier Bischöfe erklärt haben, dass sie einer weiteren Finanzierung des Synodenweges nicht zustimmen werden, ist es nun notwendig, andere Wege der Finanzierung zu finden.“ Dennoch: „Die erste Sitzung des Synodalausschusses wird wie geplant am 10. und 11. November 2023 stattfinden“, teilte die Bischofskonferenz mit. Eine der Schlüsselfragen wird die Finanzierung dieses umstrittenen Projekts sein, da der Synodalweg bereits mehrere Millionen Dollar gekostet hat. 

Obwohl die Zahlen zur Finanzierung des dreijährigen Synodenausschusses nicht veröffentlicht wurden, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, dem National Catholic Register im Mai, dass 5,5 Millionen Euro für den Synodenweg in seiner anfänglichen dreijährigen Versammlungsphase ausgegeben wurden. 

Kommuniqué der vier widerstrebenden Bischöfe 

Ebenfalls am  20. Juni 2023 erklärten die vier Bischöfe, die bei einem Treffen der 27 Diözesanbischöfe in Berlin gegen die Finanzierung des Synodalausschusses gestimmt hatten, in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass „der Plan, jetzt in Deutschland einen Synodalausschuss zu organisieren, der dann einen Synodalrat einrichten wird, gegen die klaren Anweisungen des Papstes verstößt.“  

„Aus diesem Grund können wir diesem Schritt zum jetzigen Zeitpunkt nicht zustimmen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt mit viel Geld und Aufwand ein Gremium aufgebaut wird, dessen Kompetenzen alles andere als klar sind, um schließlich festzustellen, dass wir es auf diese Weise nicht schaffen können“, erklärten die vier Bischöfe. Sie fügten hinzu: „Im Verlauf des Synodalen Weges wurden Entscheidungen getroffen, die bei vielen Gläubigen in der ganzen Welt Besorgnis hervorrufen: Es handelt sich um Fragen der Lehre, insbesondere der Lehre von der Kirche, der Person und den Sakramenten.“ 

„Die verabschiedeten Texte des Synodalen Weges sollten nun mit Rom diskutiert und in den synodalen Prozess der Weltkirche integriert werden“, heißt es weiter in der gemeinsamen Erklärung: „Dies wurde auch beim Ad-limina-Besuch der Bischöfe in Rom im vergangenen November vereinbart, und zu keinem Zeitpunkt war von einem neuen Organ die Rede.“ 

Auch Kurienkardinäle äußerten ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Pläne, einen ständigen Synodalrat für die deutsche Kirche einzurichten. Denn ein solches Gremium würde „als Beratungs- und Entscheidungsgremium über wesentliche Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft“ fungieren, so ein Vorschlag des Synodenwegs. 

Noch wichtiger ist, dass es „grundlegende Entscheidungen von überdiözesaner Bedeutung über die pastorale Planung, Zukunftsfragen und Haushaltsfragen der Kirche treffen würde, die nicht auf diözesaner Ebene entschieden werden.“ Vor einem drohenden Schisma aus Deutschland warnend, hat der Vatikan bereits im Juli 2022 gegen einen deutschen Synodalrat interveniert. 

Im Januar dieses Jahres bekräftigte der Vatikan in einem Brief, „dass weder der Synodale Weg noch eine von ihm eingerichtete Stelle oder eine Bischofskonferenz die Kompetenz hat, einen ‚Synodalrat‘ auf nationaler, diözesaner oder Pfarreiebene einzurichten.“