Irland: Rekordzahl an Abtreibungen im Jahr 2023

Die Pro-Life Campaign of Ireland betonte auf X, dass angesichts der begrenzten Anzahl der erfassten Abtreibungen „die Abtreibungsrate wahrscheinlich viel höher ist und mit Sicherheit über 10.000 liegt“. 

Die Zahl der in Irland vorgenommenen Abtreibungen ist dramatisch angestiegen, seit das tödliche Verfahren dort Ende 2018 nach einem Referendum legalisiert wurde. 66 % der Iren stimmten damals für die Aufhebung einer Gesetzesänderung, die das gleiche Recht auf Leben von Mutter und Fötus schützt. 

Vor der Legalisierung der Abtreibung in Irland im Jahr 2018 sollen laut dem National Catholic Register 2.879 Frauen nach Großbritannien gereist sein, um ihre Kinder abzutreiben. Im Jahr 2019 stieg die Zahl der irischen Frauen, die ihre Kinder abtreiben ließen, auf 6.666 und im Jahr 2020 wurden trotz der Einschränkungen durch Covid 6.577 Abtreibungen durchgeführt. 

Im Jahr 2021 wurden 6.700 Abtreibungen durchgeführt, und seitdem sind die Zahlen stark angestiegen. Laut Gesundheitsminister Stephen Donnelly wurden 2022 in Irland 8.500 Abtreibungen vorgenommen, „fast dreimal so viel“ wie die Zahlen von 2018, berichtete der NCR. 

Eilís Mulroy, Sprecherin der Pro-Life Campaign, sagte, dass die neue Schätzung von über 10.000 Abtreibungen im Jahr 2023 einen „alarmierenden Trend“ in Irland markiere. 

„Die Maßnahmen, die die Regierung ergreifen kann, um die Abtreibungsrate zu senken, sollten in den nationalen Medien offen diskutiert werden“, sagte Mulroy als Reaktion auf die Veröffentlichung der neuesten Abtreibungsstatistiken. 

Auswirkungen der Telemedizin 

Mulroy ist der Ansicht, dass die Telemedizin einen „enormen Einfluss“ auf diese Zahlen hatte, da sie den Zugang zu Abtreibungen erleichterte. 

„Trotz dieser radikalen Änderung der Abtreibungspolitik wurde nicht eine einzige Stimme für oder gegen diesen radikalen Bruch mit dem ursprünglichen Abtreibungsgesetz abgegeben, von dem der damalige Gesundheitsminister Simon Harris der Öffentlichkeit versichert hatte, dass es nicht durch Telemedizin betrieben werden würde“, sagte Mulroy. 

„Die Regierung kann nicht länger den Kopf in den Sand stecken und sich weigern, auf die Stimmen derer zu hören, die sachkundige und praktische Vorschläge haben, wie die steigende Abtreibungsrate gesenkt werden kann“, fügte er hinzu. 

Carol Nolan, Mitglied des irischen Parlaments, erklärte gegenüber der Pro-Life Campaign of Ireland, dass die Abtreibungszahlen in Irland von einer „Epidemie der Verluste“ zeugten. 

„Tausende von Frauen werden durch die übermäßige Förderung der Abtreibung als einzig mögliche Reaktion auf eine Schwangerschaft unter bestimmten Umständen und durch die grausame Minderförderung von lebensbejahenden Alternativen betrogen“, sagte Nolan.

„Ich werde weiterhin auf dieses Problem hinweisen, damit Frauen und Familien umfassend durch integrierte Dienste unterstützt werden, die ihnen helfen, einen anderen Weg als die Abtreibung zu wählen“, sagte sie abschließend.