Maria ist die wahre Mutter Gottes

Quelle: FSSPX Aktuell

Die Kirche in Ephesus, wo der Titel “Mutter Gottes” verkündet wurde

Die Heilige Schrift bekräftigt die göttliche Mutterschaft in beredter Weise: „Sieh, du wirst empfangen und einen Sohn gebären, dem sollst den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und Sohn des Allerhöchsten genannt werden; Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird herrschen über das Haus Jakob in Ewigkeit, und Seines Reiches wird kein Ende sein“. (Lk 1:31-33)

Der heilige Paulus sagt auch: „Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, der von einer Frau geboren, dem Gesetz unterworfen war“ Gal. 4,4.

Ein Dogma des Glaubens

Es ist daher ein Dogma unseres katholischen Glaubens: Die selige Jungfrau Maria ist die Mutter Gottes. Das Dogma wurde vom Heiligen Kyrill von Alexandrien im ersten seiner „Anathematismen“ formuliert.

Der Text wurde vom Konzil von Ephesus im Jahr 431 aufgegriffen: „Wer nicht bekennt, dass der Emmanuel in Wahrheit Gott ist und dass deshalb die selige Jungfrau Mutter Gottes ist - denn sie hat das Wort, das aus Gott ist und Fleisch wurde, dem Fleisch nach geboren - der sei Anathema [d.h. exkommuniziert]“, Symbole und Definitionen des katholischen Glaubens, Denzinger Hünermann (2014), Nr. 252.

Manche mögen sich fragen, wie ein Geschöpf „Mutter Gottes“ genannt werden kann?

Aber auch wenn dieser Name ungewöhnlich erscheint, ist er absolut wahr. Es ist nützlich, den tiefen Grund für diesen ewiggültigen Titel der Herrlichkeit der Jungfrau zu verstehen.

Die menschliche Sprache kann ein und dasselbe Wesen je nach seinen verschiedenen Aspekten unterschiedlich bezeichnen. Wir können also sagen: „Dieser Mann ist ein Theologe“, um zu sagen: „Der heilige Thomas von Aquin ist ein Theologe“, denn der heilige Thomas ist ein Mensch, der jetzt im Himmel ist.

Nun kann der Name „Gott“ alle göttlichen Personen bezeichnen: den Vater oder den Sohn oder den Heiligen Geist oder sogar die gesamte Dreifaltigkeit.

Deshalb kann alles, was über den Sohn gesagt wird, auch über Gott gesagt werden. Die Aussage „der Sohn ist Fleisch geworden“ bedeutet auch, dass „Gott Fleisch geworden ist“.

Das Heilige Evangelium spricht von Jesus Christus als dem „Sohn Mariens“.

Daraus folgt, dass „Gott der Sohn Mariens ist“. Mit anderen Worten: „Maria ist die Mutter Gottes“.

Diese Mutterschaft ist das Ergebnis einer echten, natürlichen Zeugung: Die Gottesmutter hat Jesus wirklich empfangen und geboren, sie hat ihm wirklich ihren menschlichen Leib gegeben. Es ist dies eine sehr reale Beziehung: Maria ordnet sich Jesus zu wie eine Mutter ihrem Sohn.

Das Dogma der göttlichen Mutterschaft vernichtet die Häresie des Nestorius

Papst Pius X. sagte in der Enzyklika „Pascendi Dominici gregis“ gegen den Modernismus über die Allerseligste Jungfrau, dass sie „die Zerstörerin aller Häresien“ sei. In der göttlichen Mutterschaft haben wir ein wunderbares Beispiel dafür.

Die Verkündigung der Jungfrau als „Mutter Gottes“, Theotokos auf Griechisch, diente dazu, die Häresie des Nestorius zu widerlegen. Dieser Patriarch von Konstantinopel (428-431) behauptete, dass es in Jesus Christus zwei Personen gibt: eine göttliche und eine menschliche Person. Diese Häresie spaltete Christus und leugnete das Dogma der Menschwerdung. Die Folge war die Verweigerung des Titels der Theotokos.

Der Häretiker wurde vom Heiligen Kyrill von Alexandria bekämpft. Die kirchliche Anerkennung der Formel "Mutter Gottes" in der Kirche St. Maria von Ephesus widerlegte endgültig die nestorianische Häresie. So triumphierte Maria über diesen schwerwiegenden Irrtum und zertrat abermals den Kopf der Schlange.

Nehmen wir den Wunsch des heiligen Pius X. auf: „Möge die Unbefleckte Jungfrau, die Zerstörerin aller Irrlehren, dir mit ihrem Gebet beistehen“.