Die Möglichkeit der Priesterweihe verheirateter Männer wird untersucht

Quelle: FSSPX Aktuell

„Die Hypothese über die Priesterweihe älterer verheirateter Männer wird derzeit untersucht“, verkündet Kardinal Beniamino Stella, Präfekt der Kongregation für den Klerus in einem Interviewbuch, welches auf Italienisch im San Paolo-Verlag erschienen ist: „Franziskus‘ Gefolge“.

Kardinal Stella erläutert: es geht nicht darum „den Priestern auf Wunsch die Heirat zu erlauben“, was auf einen optionalen Zölibat hinauslaufen würde. Noch geht es darum „junge schon verheiratete Männer zu weihen“, wie es im Ritus der Ostkirche der Fall ist, sondern „verheirateten Männern reiferen Alters“ den Zugang zum Priestertum zu ermöglichen, um „dem sakramentalen Notstand“ in einigen Weltteilen, in denen die katholischen Gemeinden isoliert sind, gerecht zu werden, wie zum Beispiel in Amazonien.

Bei seinem Besuch in Rom, im Dezember 2017, versichert Kardinal Juan Luis Cipriani, Erzbischof von Lima jedoch, dass die Weihe von „viri probati“ -bewährten Männern reifen Alters– für ihn „nicht die Lösung für das Problem der Glaubensverbreitung in Amazonien zu sein scheint“.

P. Christian Cochini S.J. ist Autor des Werkes "Der apostolische Ursprung des priesterlichen Zölibats" (Ad Solem, 2006), dessen Vorwort von Kardinal Dario Castrillon Hoyos verfasst wurde. Seinen Überlegungen zufolge, ist die obige Vorgehensweise sehr wohl auf die apostolische Tradition gegründet, auch wenn die Pflicht zum enthaltsamen Zölibat seit dem vierten Jahrhundert zum Kirchengesetz geworden ist.