Die Päpstliche Akademie für Theologie wird auf progressiven Zeitgeist getrimmt

Quelle: FSSPX Aktuell

Papst Franziskus hat gerade ein Motu Proprio unterzeichnet, das die neuen Statuten der ehrwürdigen Päpstlichen Akademie für Theologie (Pontificia Academia Theologica, PAT) verkündet. Begrifflicher Inhalt: „Paradigmenwechsel“, „synodale und pastorale Theologie“, Betonung der „Querschnittsdisziplinen“. Insgesamt ein Text, der die Grundausrichtung aufgreift, die dem neuen Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre (DDF) lieb und teuer sein dürfte.

Der allgemeine Kurswechsel bestätigt sich besonders im Palazzo della Cancelleria. Hier, zwischen den hohen Mauern des römischen Palastes, ist die Päpstliche Akademie für Theologie untergebracht. Die Akademie wurde 1718 von Papst Clemens XI. gegründet und hatte ursprünglich den Auftrag, solide Theologen auszubilden, die mit dem fruchtbaren Dialog zwischen Vernunft und Glauben vertraut sind. Am 1. November 2023 änderte sich dies jedoch: Die Kirche verbot an diesem Tag traditionell feierliche Begräbnisse, doch es fand – wenn man so will – ein päpstlicher „Trauergottesdienst“ für die Akademie statt, die alte Akademie wurde „begraben“. 

In dem eigenhändig unterzeichneten Motu Proprio erwähnt der argentinische Pontifex die Idee, dass die Theologie künftig eine „pastorale Klangfarbe“ hören lassen soll, sich „an die Mission anpassen [muss], die unsere Zeit ihr auferlegt“, mit dem Ziel, „dass der Glaube zu einer Kultur wird, das heißt zum weisen Ethos des Volkes Gottes, zu einem Vorschlag menschlicher und humanisierender Schönheit für alle.“ 

Das könnte so manchem Theologen das Wasser abgraben. In der Tat sollen die neuen Statuten die Akademie an die synodale Doxa anpassen, um zu einer Theologie „im Ausgang“ zu gelangen. Auch auf die Gefahr hin, dass es zu zahlreichen Ausreißern kommt, die den Glauben ein wenig mehr beschädigen könnten, obwohl es besonders momentan eher angebracht wäre, ihn zu stärken.  

Ein Risiko übrigens, das Franziskus gerne in Kauf nimmt. Er hatte bereits vor einigen Monaten in seinem Auftragsschreiben an den neuen Präfekten des DDF diesen ermutigt, neue theologische Wege zu erkunden und die Verurteilung der „Lehrfehler der Vergangenheit“ dem Vergessen der Geschichte zu überlassen. 

Der Schatten von Kardinal Victor Manuel Fernandez scheint über dem Motu Proprio vom 1. November zu schweben. Denn, wenn Papst Franziskus zu einer „inkarnierten Theologie“ aufruft, kann man eine Anspielung auf eines der berühmtesten Bücher des neuen DDF-Chefs sehen: „Inkarnierte spirituelle Theologie“ [Teologia Espiritual Encarnada – Profundidad espiritual en accion. Buenos Aires, 2004]. 

Auch Antonio Stagliano, ein „bergoglianischer“ Prälat, der 2022 in das hohe Amt berufen wurde, hatte sich bereits als Autor einer Reihe von Büchern über unkonventionelle Populärtheologie hervorgetan, die er „Pop-Theology“ nannte.  Die Akademie des Papstes, die sich auf diese Weise dem „Pop“ verschrieben hat, könnte sich in Anlehnung an diesen Vorgang als „Flop“ erweisen.