Sind die Pfarreien in Trier vom Aussterben bedroht?

Quelle: FSSPX Aktuell

Mgr Stephan Ackermann, lors de la messe dominicale à Trèves.

In der Diözese Trier zeigt sich die Krise der Kirche in erschütterndem Ausmaß: Bis 2020 ist eine massive Reduzierung der Anzahl der Pfarrgemeinden vorgesehen: von 172 auf 35!

Stephan Ackermann ist Bischof von Trier. Seine Diözese, die zurzeit aus 172 Pfarrgemeinden besteht, ist die älteste in Deutschland. Bis 2020 werden es nur noch 35 Pfarrgemeinden sein, von denen jede für 15 000 bis 98 000 Gläubige zuständig ist. Die Größte unter ihnen ist Saarbrücken.

Diese Entwicklung ist die Folge einer Entscheidung von Bischof Ackermann nach Zurateziehung der Bischofskonferenz. Er beruft sich auf die „aktuelle Situation des schnellen Wandels im 3. Jahrtausend.“

Das bedeutet konkret, dass die neuen großen Pfarrgemeinden von einem „multiprofessionellen Team“ geleitet werden. Dieses Team soll die Pfarrer, welche selbst nicht Mitglied sind, von einem Großteil ihrer Verwaltungsarbeit und der praktischen Organisation des Gemeindelebens entlasten.

Vor Ort kommt diese Reform nicht gut an: Priester und Gläubige können ihre Beunruhigung schlecht verbergen. Im November 2017 haben sich knapp 500 Personen in der Gemeinde Mehring versammelt, um für einen Abbruch dieser Reform zu beten. Andere Gläubige haben auch die Verantwortlichen der Diözese angeschrieben und auf das Risiko einer „geringeren Beteiligung der Gläubigen“ am Gemeindeleben hingewiesen.

Für Bischof Stephan Ackermann besteht eines der angestrebten Ziele auch darin, die Priesterberufung dadurch attraktiver zu machen…. Man fragt sich, was die Identität des Priesters im 3. Jahrtausends ausmachen wird, der in Gemeindeeinheiten untergeht, von denen jede mehrere tausend Gläubige zählt. Wie können junge Leute sich davon angezogen fühlen?

Zur Erinnerung: Der Bischof von Trier hatte schon 2015 von sich reden gemacht, als er eine Beerdigungsmesse im traditionell katholischen Ritus, die für einen seiner Priester gefeiert werden sollte, verweigerte!