Synode über die Synodalität mit zwei chinesischen Bischöfen

Quelle: FSSPX Aktuell

NNSS Antonio Yao Shun und Joseph Yang Yongqiang

Papst Franziskus hat beschlossen, mit Zustimmung Pekings zwei chinesische Bischöfe auf die Liste der 364 Teilnehmer der Synode über die Synodalität zu setzen, deren nächste Phase im Oktober 2023 stattfinden soll. Dies bewerten viele als eine weitere Annäherung zwischen dem Heiligen Stuhl und China.

Die entsprechende Ankündigung wurde vom vatikanischen Presseamt am 21. September 2023 abgegeben. Ein Datum übrigens, das alles andere als zufällig ist. Immerhin ist es der Vorabend des fünften Jahrestags der Unterzeichnung des vatikanisch-chinesischen Abkommens. Dieses vorläufige Abkommen, dessen Klauseln geheim bleiben, soll die Frage der Bischofsernennung regeln – so viel ist bekannt. Die Praxis sieht allerdings anders aus. 

Der 53-jährige Joseph Yang Yongqiang wurde 2010 mit Zustimmung des Vatikans zum Bischof geweiht und hat seit August 2013 den Bischofssitz von Zhoucun in der Provinz Shandong inne. Anlässlich seiner Bischofsweihe hatte Yongqiang gegenüber der Nachrichtenagentur Union of Catholic Asian News (UCA News) erklärt, dass er darin eine Möglichkeit sehe, den Dialog mit der Untergrundkirche zu intensivieren. 

Der Prälat nahm dieses Jahr am Nationalkomitee der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes, einem Gremium der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), teil. Dort wurde beschlossen, dass die katholische Kirche das Denken von Xi Jinping und die Prinzipien des Sozialismus chinesischer Prägung integrieren sollte.  

Mitte September 2022 nahm Bischof Yongqiang dann an einer Studientagung zur Umsetzung der neuen Maßnahmen zum Umgang mit religiösen Aktivitäten teil. Im Grunde handelt es sich dabei um neue Beschränkungen durch die Regierung, die religiöse Plakate im Freien verbietet und von Predigern verlangt, in ihren Predigten die „Grundwerte des Sozialismus“ zu thematisieren. 

Der zweite chinesische Bischof, der für die Teilnahme an der Synode vorgesehen ist, ist Bischof Antonio Yao Shun. Er ist der erste Bischof, der in China nach den Bedingungen des sino-vatikanischen Abkommens am 26. August 2019 geweiht wird. Er ist der Bischof von Jining in der autonomen Region Innere Mongolei. 

Yao sollte 2010 die Nachfolge von Bischof John Liu Shigoneg antreten, doch die chinesische Regierung verweigerte ihm die Zustimmung, selbst nachdem Bischof Liu 2017 im Alter von 89 Jahren gestorben war. Trotzdem „fühlt sich die KPCh mit ihm wohl“, meint Francesco Sisci, ein Experte für den chinesischen Katholizismus, der anmerkt, dass sich der Prälat mit jeglicher Kritik an den roten Mandarinen zurückhält. 

Die Einladung der beiden Prälaten nach Rom wird von manchen als wichtiger Schritt auf dem Weg zur Normalisierung des Katholizismus in China angesehen. Die Untergrundkirche wird wahrscheinlich als erste unter dieser „Normalisierung“ zu leiden haben.