
Heute ist eine Diskussion zum Thema Abtreibung in unserer Gesellschaft kaum mehr möglich, da diese im Bewusstsein der Menschen als eine harmlose und selbstverständliche Methode zur Familienplanung, ja zur „Schwangerschaftsverhütung“ etabliert ist.
„Europa hat Christus verlassen – und deshalb stirbt Europa, ganz allein deshalb!“
(Fjodor Dostojewski, um 1860)
Wann beginnt menschliches Leben?
Dabei wird die biologisch unumstößliche Tatsache, dass das menschliche Leben mit dem Zeitpunkt der Befruchtung beginnt, einfach negiert. Auch wird der Ausdruck „Kind“ im Zusammenhang mit der Abtreibung tunlichst vermieden, das ungeborene Kind wird zum „Zellhaufen“ degradiert, ein Ding, dem kein Lebensrecht zugesprochen werden kann. Dass dieser Zellhaufen aber zu dem Zeitpunkt, wo die meisten Abtreibungen erfolgen (Ende des zweiten Monats) bereits die Form eines kleinen Menschen hat, in dem seit der dritten Woche ein Herz schlägt, und der schon berührungsempfindlich ist, weil die Muskeln mit dem Nervensystem bereits kommunizieren, will kaum jemand wissen.
Ein Kind ist kein Besitz, auch nicht vor der Geburt
Wie oft hören wir diese Behauptung: der Embryo wäre kein menschliches Wesen. Aber was ist er denn dann? Tötet man ihn nicht, so wird nach einigen Monaten ein Baby geboren. Kann ein Baby erst nach der Geburt zu einem Menschen werden, wenn es vorher keiner war? Macht die Zeit den Zellhaufen zum Menschen oder gar der Geburtskanal? Und wenn manche Frauen lauthals verkünden „Mein Bauch gehört mir“, so kann man dazu nur feststellen: Der Bauch ja, aber das Kind in der Gebärmutter ist kein Teil des Bauches, ist kein Organ der Mutter, sondern ein von ihrem Organismus getrenntes Wesen, voll ausgestattet mit eigenen Organen, einzig die Nabelschnur verbindet das wachsende Kind mit seiner Mutter, um ernährt zu werden. Für die Ernährung des Kindes wird die Mutter aber auch noch lange nach der Geburt sorgen müssen, bis es ein selbständiger Mensch wird.
Ein Schatten über dem ganzen Leben
Über das – oft lebenslange - Leiden vieler Frauen nach einer Abtreibung wird geschwiegen in unserer Gesellschaft. Das „Post-Abortion-Syndrom“ wäre eine Erfindung, so sagt man uns. Die Wahrheit ist eine andere: Depressionen, Panikattacken und psychosomatische Erkrankungen sind häufige Folgen eines gewaltsamen Schwangerschaftsabbruchs. Sie belasten eine Frau das ganze Leben hindurch. Wie auch nicht? Eine Abtreibung stellt einen massiven Eingriff in den Organismus einer Frau dar, der nicht spurlos an ihr vorüber gehen kann. In ihrem Körper finden doch gerade in der Frühschwangerschaft ungezählte und äußerst komplizierte Prozesse statt, alle ausgerichtet auf den Erhalt der Schwangerschaft und den Geburtstermin in einigen Monaten. Diesen Vorgang gewaltsam zu unterbrechen, stellt zweifelsohne ein überaus großes Trauma für eine Frau dar, das sie verdrängen kann, aber die Wunden bleiben und brechen oft sehr viel später auf, oft erst nach Jahrzehnten. Den Tod des eigenen Kindes herbeizuführen muss eine Frau zutiefst in ihrer Seele verwunden und sehr oft kämpfen diese Frauen lebenslang gegen den Schatten, der sich mit dieser Entscheidung über ihr Leben gelegt hat.
…. wird fortgesetzt