Deutschland: Islam auf dem Vormarsch

06. Juni 2023
Quelle: fsspx.news
Eine Moschee in Berlin

Derzeit betrachten sich nur 50 Prozent der Deutschen als Christen, davon sind 44 Prozent Katholiken und ein ähnlicher Prozentsatz Protestanten. Etwa 36 Prozent sind der Ansicht, dass sie keiner Religion angehören. Dies geht aus der Studie „Zusammenleben in religiöser Vielfalt“ der Bertelsmann-Stiftung hervor. Der Islam hingegen wächst weiter.

Die Bertelsmann-Studie untersuchte die Religionszugehörigkeit der Deutschen anhand der Daten des Religionsmonitors 2023, für den das Sozialforschungsinstitut Infas die Ergebnisse einer Befragung von 4.363 Bürgern ab 16 Jahren auswertete. 

Das Ergebnis: Die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in Deutschland – nach dem Christentum, dem 50 Prozent der Deutschen nach eigenen Angaben angehören – ist der Islam, zu dem sich 8,5 Prozent der Bevölkerung bekennen. Es folgen der Hinduismus (1,3 Prozent), der Buddhismus (0,9 Prozent) und das Judentum (0,3 Prozent). 35,9 Prozent der deutschen Bevölkerung sind der Meinung, keiner Religionsgemeinschaft anzugehören. 

Laut der Umfrage betrachten sich 44,6 Prozent der Christen als katholisch und 43,7 Prozent als protestantisch, so dass ihre Zahl fast gleich ist. Weitere 3,7 Prozent der Christen bezeichnen sich als Angehörige einer orthodoxen Kirche, 2,3 Prozent als Angehörige der evangelischen Freikirche und 4,3 Prozent bezeichnen sich zwar als Christen, gehören aber keiner Konfession an. 

Ein weiteres interessantes Ergebnis geht aus der Analyse der Daten hervor. Die protestantische Nachrichtenagentur Idea berichtet wie folgt: „In der Gruppe der freikirchlichen Christen oder Pfingstler gaben vier Fünftel (82 Prozent) an, dass Religion in ihrem täglichen Leben sehr oder ziemlich wichtig sei. Unter den Orthodoxen sind 50 Prozent dieser Meinung, unter den Katholiken 37 Prozent und unter den Protestanten der Landeskirchen 30 Prozent.“  

Mit anderen Worten: Angehörige der Pfingstbewegung leben mehr im Einklang mit ihrem Glauben, während nur ein Drittel der Katholiken das Leben des Glaubens für eine wichtige Sache hält, obwohl ihnen dies als das Wichtigste erscheinen sollte. Es ist also wenig überraschend, wenn nicht nur nicht nur die Zahl der Gläubigen abnimmt, sondern auch die Qualität der Glaubensintensität. Dies erklärt zum großen Teil das Wachstum des Islams.

Download der Studie "Zusammenleben in religiöser Vielfalt" ►