Drei wichtige biblisch-archäologische Entdeckungen im Jahr 2022

13. Januar 2023
Quelle: fsspx.news
In Jerusalem gefundene Elfenbeineinlagen

Im Jahr 2022 haben Archäologen im Heiligen Land zahlreiche Entdeckungen gemacht. Einige davon sind besonders spannend, da sie offensichtlich in der Heiligen Bibel berichtete Fakten belegen oder sogar bestätigen.

In der Wüste von Judäa wurde zum Beispiel  der Beweis für einen wesentlichen Moment in der Geschichte des jüdischen Volkes gefunden. Es handelt sich um eine Holztruhe mit einem kleinen Schatz von 15 Silbermünzen, datiert auf die Tage vor dem Makkabäeraufstand. Die Schatulle war vor etwa 2200 Jahren in der Höhle Muraba'at versteckt worden und wurde bei Ausgrabungen im Mai dieses Jahres entdeckt. 

Dr. Eitan Klein, leitender Archäologe, betonte die Einzigartigkeit des Fundes und erklärte, es handele sich um „den ersten eindeutigen archäologischen Beweis dafür, dass die Höhlen in der judäischen Wüste in den Tagen vor oder zu Beginn des Makkabäeraufstandes als Aktivitätsgebiet für jüdische Rebellen oder Flüchtlinge genutzt wurden“. 

Der Makkabäeraufstand, der gegen das Seleukidenreich und den das jüdische Leben überfremdenden Einfluss der Helenen gerichtet war, dauerte von 160 bis 167 v. Chr. Er gilt aber offiziell als 134 v. Chr. beendet. Damals erlangten die Makkabäer ihre Unabhängigkeit. 

Eine weitere aufregende Entdeckung: Im September 2022 machte die israelische Altertumsbehörde ihren Fund von Elfenbeinfragmenten in der Davidstadt in Jerusalem öffentlich, die „offenbar in ein Thronsofa eingebettet waren, das in einer Palaststruktur stand“. 

Laut den zuständigen Archäologen handelt es sich um einen „außergewöhnlichen“ Fund, da es sich um „eine Reihe von Elfenbeinplatten aus der Zeit des Ersten Tempels handelt, die zu den wenigen weltweit gefundenen gehören, und die erste dieser Art, die in Jerusalem gefunden wurde“. Dazu kommt, dass Elfenbein „als eine der teuersten Waren in der antiken Welt galt, mehr noch als Gold“. 

Dieser Fund zeigt die Bedeutung Jerusalems zu der beschriebenen Zeit und bestätigt einige Bibelstellen, die die Verwendung von Elfenbeinintarsien beschreiben, wie z. B. 1. Könige 10,18, wo berichtet wird, dass König Salomo einen großen Thron aus Elfenbein mit Goldüberzug baute. 

Die dritte Entdeckung ist eine Inschrift, die bei Ausgrabungen in der Nähe des Tiberias-Sees zutage kam. Sie stützt die These, dass es sich bei dem Ort um eine Kirche handelte, die über dem Haus des heiligen Petrus und seines Bruders, des heiligen Andreas, zwei der ersten Jünger Christi, errichtet wurde, wie Archäologen erklärten. Die Forscher gehen davon aus, dass es sich um die Apostelkirche aus byzantinischer Zeit handelt, die sich im biblischen Dorf Bethsaida befindet. 

Die Archäologen des Kinneret Institute for Galilee Archaeology, des Kinneret College und des Nyack College unter der Leitung der Professoren Mordechai Aviam und Steven Notley erklärten am Mittwoch, dass die Inschrift in einem Mosaikboden eine gängige Bezeichnung für Petrus verwendet, was ihre Theorie, dass sie den Ort richtig identifiziert haben, bestärkt.