In Nigeria nimmt die brutale Verfolgung der Christen kein Ende

27. Januar 2023
Quelle: fsspx.news
Gläubige vor den Gräbern von 73 Menschen, die im Januar 2018 von den Fulani getötet wurden

Leider aus Nigeria nichts Neues. Wieder wurde ein Dorf Mindestens um das Vertriebenenlager Abagena in der Diözese Makurdi in Nigeria (im Südosten des Landes) angegriffen. Dabei wurden elf Menschen, die meisten von ihnen Katholiken, in der Nacht zum 19. Januar von Fulani-Hirten ermordet, wie ein katholischer Priester in einem Interview mit ACI Afrika [Home (aciafrica.org) ] berichtete.

In dem Interview am 20. Januar berichtete der Generalvikar für Seelsorge in der Diözese Makurdi von den „schrecklichen“ Verfolgungen, denen die Katholiken während des Angriffs ausgesetzt waren. „Die Bilder des Angriffs sind schrecklich und ich sage immer wieder, dass nicht einmal die ISIS - Islamic State of Iraq and Syria - zu einer solchen Brutalität fähig ist“, sagte Pater Moses Aondover Iorapuu gegenüber ACI Afrika und erklärte: „Nachdem sie getötet hatten, enthaupteten diese Leute einige der Opfer und nahmen die Köpfe als Beweis für denjenigen mit, der der Auftraggeber ist.“  

„Die Angriffe fanden gestern, Donnerstag, den 19. Januar, um 21 Uhr um das Vertriebenenlager Abagena statt“, sagte Pfarrer Aondover und fügte hinzu, dass „dieses Dorf vier Kilometer von Makurdi, der Hauptstadt des Bundesstaates Benue, entfernt liegt.“ Der Priester fuhr fort: „An diesem Abend wurden elf Menschen getötet, darunter Frauen und Kinder, und viele weitere befinden sich in kritischem Zustand im Krankenhaus. Fast alle Opfer des Angriffs vom 19. Januar waren Katholiken“, erklärte er und fügte hinzu, „die Angreifer waren laut der Überlebenden Fulani, die einige der Dörfer besetzten, die sie bei früheren Überfällen verlassen hatten.“ 

Pater Aondover beklagte die späte Reaktion der Sicherheitskräfte: „Die Reaktion der Polizei und des Militärs lief nach bekanntem Muster ab: zu späte Ankunft am Ort des Geschehens, und die Angreifer bleiben unerkannt.“ 

In Nigeria gibt es seit zwölf Jahren keine wirkliche öffentliche Sicherheit. 2009 begann der Aufstand von Boko Haram mit dem Ziel, das Land in einen islamischen Staat zu verwandeln. Seitdem organisiert die Gruppe, eine der größten islamistischen Gruppierungen Afrikas, wahllose Terroranschläge gegen verschiedene Ziele, darunter religiöse und politische Gruppen sowie Zivilisten. 

Die unsichere Lage in dem westafrikanischen Land wurde durch die Beteiligung der überwiegend muslimischen Fulani-Hirten, die auch als Fulani-Milizen bezeichnet werden, erschwert. Die Fulani geraten häufig mit christlichen Bauern wegen der Weidegründe aneinander. 

Pater Aondover schloss schließlich: „Wir fühlen uns schrecklich frustriert und von unserer Regierung und der internationalen Gemeinschaft im Stich gelassen. Wir haben seit 2001 Vertriebenenlager. Wie und wem müssen wir unsere Geschichte noch erzählen, bevor wir den nötigen Schutz und die nötige Hilfe erhalten?“