
Der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Juan Jose Kardinal Omella, hat einen Gesetzentwurf der sozialistischen Regierung Spaniens „zur reproduktiven Gesundheit und sexuellen Rechte“ als „barbarisch“ verurteilt.
Nach diesem Entwurf sollen Minderjährige ab 16 Jahren eine Abtreibung ohne elterliche „Information“ oder „Zustimmung“ vornehmen lassen können.
Der Madrider Erzbischof bezeichnete den geplanten Schritt als einen weiteren „Angriff auf das ungeborene Leben“.
Das, was sich nach der Empfängnis im Mutterleib befinde, sei bereits ein „anderes Leben“, ein menschliches Wesen, das verteidigt werden müsse.
Zudem griff der Kardinal ein von der Regierung geplantes „Ärzte-Register“ an. Dort sollen Mediziner eingetragen werden, die sich aus Gewissengründen weigern, vorgeburtliche Kindestötungen vorzunehmen. Dieses Register diene dazu, moralischen Druck auf die katholischen und rechtlich denkenden Ärzte aufzubauen.
Laut dem Gesetzesentwurf soll zukünftig eine bisher vorgesehene dreitägige „Überlegungsphase“ nicht mehr eingehalten werden müssen, um eine Abtreibung vorzunehmen.
Die abtreibende „Pille danach" soll zudem kostenfrei in staatlichen Gesundheitszentren ausgegeben werden - nicht mehr kostenpflichtig in Apotheken.
Der Kardinal sieht eine „Polarisierung“ der Gesellschaft im Dienst des Machterhalts.
„Es ist merkwürdig, dass sie in diesen Zeiten einer gewissen politischen Krise dieses Thema aufgreifen, vielleicht um die Aufmerksamkeit von anderen wichtigen Themen abzulenken; und das ist, moralische Fragen für politische Fragen zu nutzen, und diese Mischung scheint mir nicht gut zu sein“, warnte Kardinal Omella.