Vatikan: Diplomatische Beziehungen mit Oman

04. März 2023
Quelle: fsspx.news
Erzbischof Gabriele Caccia und Botschafter Mohammed Al Hassan

Mit der Ankündigung der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Sultanat Oman am 23. Februar 2023 unterhält der Apostolische Stuhl nun mit fast zweihundert Ländern derartige Beziehungen.

Der Austausch der Unterschriften fand in New York am Sitz der Ständigen Vertretung des Sultanats bei den Vereinten Nationen in Anwesenheit von Erzbischof Gabriele Caccia, dem Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, statt. 

In einer vom Pressesaal des Heiligen Stuhls am 23. Februar veröffentlichten Erklärung gaben der Vatikan und das Sultanat Oman ihren Wunsch bekannt, ihr „gegenseitiges Verständnis“ zu fördern und die „Freundschaft und Zusammenarbeit“ zwischen den beiden souveränen Staaten weiter zu stärken. Die getroffene Vereinbarung unterliegt dem Wiener Übereinkommen vom 18. April 1961 über diplomatische Beziehungen: Es sieht die Einrichtung einer Apostolischen Nuntiatur, in diesem Fall in Oman, und einer Botschaft des Sultanats beim Heiligen Stuhl vor. 

Das im südöstlichen Teil der Arabischen Halbinsel gelegene Gebiet von Oman gehört zum Apostolischen Vikariat Südarabien mit Sitz in Abu Dhabi, das der pastoralen Betreuung von Erzbischof Paolo Martinelli anvertraut ist. 

In dem Land mit 4,5 Millionen Einwohnern unterhält die Kirche vier Pfarreien, die von einem Dutzend Priestern verwaltet werden. Die praktizierenden Katholiken sind größtenteils Gastarbeiter von den Philippinen und aus Indien. 

Der Heilige Stuhl hofft, dass die Aufnahme vollwertiger diplomatischer Beziehungen mit dem Sultanat Oman der Kirche eine größere Ausstrahlung in der Region verleihen wird, was möglicherweise den Weg für ein ähnliches Abkommen mit Saudi-Arabien ebnen könnte. Zur Erinnerung: Kuwait war 1968 der erste Golfstaat, der seine Beziehungen zum Vatikan formalisierte. Der Jemen tat dies 1998, Bahrain 2000, Katar 2002 und die Vereinigten Arabischen Emirate 2007. 

Heute haben 184 Länder diplomatische Beziehungen zum Heiligen Stuhl aufgenommen, und nur ein Dutzend Staaten sind dazu nicht bereit: Afghanistan, Bhutan, Brunei, Komoren, Laos, Malediven, Nordkorea, China, Somalia, Saudi-Arabien und Vietnam.  

Mit letzterem kommunistischen Land mit seinen 90 Millionen Einwohnern, davon 7 Millionen Katholiken, das seine Kontakte zum Vatikan 1975 beendete, gibt es trotz großer Spannungen aber Vorbereitungen für einen Austausch von ständigen Vertretern.