Vatikan: Endgültige Beerdigung der traditionellen Messe?

27. März 2023
Quelle: fsspx.news

Laut der deutschsprachigen Webseite Summorum Pontificum vom 13. Januar 2023, die von der deutschen Webseite katholisch.de und cath.ch am 26. Januar 2023 übernommen wurde, soll eine neue Apostolische Konstitution die Möglichkeit, die tridentinische Messe zu feiern, weiter einschränken.

Diese Konstitution würde vier neue Bestimmungen festlegen: 

  1. In keiner Kirche darf ausschließlich die alte Messe gefeiert werden. 
  2. In den Kirchen darf nicht jeden Sonntag nach dem alten Ritus gefeiert werden. 
  3. Die Verwendung der Bücher von 1962 (mit den von Franziskus angeordneten Änderungen) ist nur für die Feier der Messe erlaubt, nicht aber für die Spendung der Sakramente und Sakramentalien. 
  4. Jeder Priester ist verpflichtet, auch nach dem Missale von Paul VI. zu zelebrieren. 

Die Ankündigung dieser Verschärfung ist bislang nur ein Gerücht. Sie soll darauf zurückzuführen sein, dass einige progressive Kardinäle die Umsetzung von Traditionis custodes als zu langsam und zu nachgiebig empfinden. Ihrer Meinung nach würden zu viele Bischöfe die liturgischen Einschränkungen nur zögerlich und widerwillig anwenden. Ein neues, expliziteres Dokument könnte daher einen stärkeren Druck auf diese Widerspenstigen ausüben. Es sei denn, das Reskript vom 20. Februar, das zwei Punkte von Traditionis custodes präzisiert, ist der Text, von dem die Gerüchte sprechen. 

An der Spitze der Gegner der traditionellen Messe steht der Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung selbst, Kardinal Arthur Roche. In einem Dokument vom Dezember 2022 behauptete der britische Prälat, dass „die Förderung der Liturgie vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil als irgendwie heiliger oder betender als die heutige Liturgie grundsätzlich kein liturgisches Problem, sondern ein kirchliches Problem ist.“ 

Seiner Meinung nach soll die liturgische Vereinheitlichung die Einheit der Kirche darstellen. Wenn man bedenkt, dass es die neue Messe nicht gibt, da es im Namen der liturgischen Kreativität heute so viele Messen gibt, wie es Zelebranten gibt, kann man sich fragen, ob dieser Wunsch nach Vereinheitlichung nicht vor allem ein Wunsch nach der Zerstörung der tridentinischen Messe ist. 

Die Zukunft wird zeigen, ob diese Drohungen mit Einschränkungen, die die Mitglieder der Ex-Ecclesia-Dei-Institute und die Diözesanpriester, die an der Messe des heiligen Pius V. festhalten, treffen werden, begründet sind oder nicht. Laut Summorum Pontificum vom 8. Februar sind sie „mehr als nur Gerüchte“. Das Dokument soll am 4. April, dem Jahrestag der Promulgation der Konstitution Missale romanum von Paul VI. (3. April 1969), erscheinen.