
Will man dem Vatikanisten Marco Tosatti Glauben schenken, so zog sich der Weihbischof von Astana in Kasachstan eine Sanktion des Vatikans zu. Von dort sei ihm vorgeschrieben worden, er habe seine Reisen ins Ausland aufgrund seiner kritischen Stellungnahmen zum aktuellen Pontifikat zu reduzieren. Der Betroffene legte Wert darauf, eine Klarstellung herauszugeben, um alle Missverständnisse zu beseitigen.
Die Maßnahme sei im Frühling 2018 ergriffen worden und am 6. November wurde sie von Marco Tosatti an die Öffentlichkeit gebracht.
Das Einzigartige an dieser Sache ist in den Augen des Vatikanisten: Der apostolische Nuntius von Kasachstan, Erzbischof Francis Assisi Chullikatt, habe im April 2018 dem Betroffenen die Entscheidung mitgeteilt, aber nur mündlich, indem er ihm einen Brief von Kardinal Pietro Parolin, dem Staatssekretär des Heiligen Stuhles, vorlas.
Um von da die Verbindung zu den Vorbehalten, die Weihbischof Schneider schon oft in der Öffentlichkeit über das aktuelle Pontifikat geäußert hatte, herzustellen, reicht ein kleiner Schritt, den sich Marco Tosatti zu gehen entschlossen hat. Er stellt sogar eine Verbindung mit der Situation von Kardinal Burke her.
Ebenfalls laut dem Vatikanisten, der sich zum Echo der Gerüchte macht, hätte „ein Nuntius“ den amerikanischen Bischöfen folgenden Rat gegeben: „Laden Sie keine Personen wie Kardinal Burke ein, und wenn Sie dessen Kommen nicht vermeiden können, nehmen Sie nicht an seinen Versammlungen teil.“
Um alle Missverständnisse zu beseitigen, bestand Weihbischof Schneider darauf, am 8. November 2018 folgende Stellungnahme bei der Presseagentur LifeSite abzugeben: „Der Gedanke tut mir weh, zu sehen, wie eine solche Neuigkeit sich verbreitet: auf Bitte des Heiligen Stuhls, hat man mir tatsächlich nahegelegt, die Häufigkeit meiner Reisen außerhalb meiner Diözese zu reduzieren, damit sie insgesamt nicht die dreißig Tage überschreiten [dies ist die im Canon 410 des aktuellen Kodex des kanonischen Rechts vorgesehene Höchstdauer für einen jeden Bischof]: Es ist keinesfalls ein Verbot, ins Ausland zu reisen“, erklärte der Prälat in seiner Stellungnahme.
Wieder einmal zeigt sich wie notwendig es ist, Vorsicht in der Analyse und Gewissenhaftigkeit bei der Handhabung gewisser Informationen walten zu lassen. Es geht darum, sie mit der elementaren berufsethischen Sorgfalt zu den Quellen zurückzuverfolgen, indem man diese dann auch benennt: die einzige Alternative um das Internet nicht in einem Markt für falsche Informationen und Klatschgeschichten zu verwandeln. Wer Ohren hat zu hören …