Wieder ein Mord an einem katholischen Priester in Burkina-Faso

16. Januar 2023
Quelle: fsspx.news
Père Jacques Yaro Zerbo

Das Jahr 2023 hat bereits am zweiten Tag sein erstes Opfer unter den Missionaren gefordert. Am Montag, den 2. Januar, wurde Pater Jacques Yaro Zerbo von nicht identifizierten Männern im Norden Burkina-Fasos ermordet. Laut einer an den Fides-Dienst gesandten und von Msgr. Prosper Bonaventure Ky, Bischof von Dédougou, unterzeichneten Erklärung wurde der 67-jährige Priester in der Ortschaft Soro in der Region Boucle du Mouhoun getötet.

Pater Jacques Yaro Zerbo war am 28. Dezember 1956 in Kolongo, im heutigen Mali, geboren und am 19. Juli 1986 in Dédougou zum Priester geweiht worden. Die Region Boucle du Mouhoun (Nordwesten) ist eine der am stärksten vom Terrorismus betroffenen Regionen in Burkina Faso. In dieser Region wurden in der Nacht von Freitag, dem 30. Dezember, auf Samstag, den 31. Dezember, mindestens 28 Zivilisten als „Vergeltung“ für einen „terroristischen“ Angriff in der Stadt Nouna, der Hauptstadt der Provinz Kossi, getötet. 

Bei dem tragischen Vorfall ist daran zu erinnern, dass laut Fides achtzehn Missionare bei der Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommen sind: zwölf Priester, ein Ordensmann, drei Ordensfrauen, ein Seminarist und ein Laie.  Wie jedes Jahr gab es die meisten Opfer in Afrika. Insgesamt neun Opfer, sieben Priester und zwei Ordensschwestern, sind schmerzlich zu verzeichnen. Nach Afrika hält Lateinamerika den zweiten traurigen Platz, mit acht Getöteten im Jahr 2022. Das sind vier Priester, ein Ordensmann, eine Ordensfrau, ein Seminarist und ein Laie, die vor allem von Drogenhändlern - insbesondere in Mexiko - getötet wurden. 

Es muss leider mitgeteilt werden, dass seit 2011 Afrika und Amerika um den ersten Platz in dieser tragischen Rangliste konkurrieren. Von 2001 bis 2021 liegt die bekannte Gesamtzahl der Missionare, die weltweit ihr Leben verloren haben, bei 526. 

Die Nachrufe auf die Opfer bieten einen Überblick über ihr verdienstvolles Leben. Priester, die auf dem Weg zur Feier der Messe getötet wurden, eine Krankenhausschwester, die ermordet wurde, als sie im Gesundheitszentrum der Diözese Dienst hatte. Eine weitere wurde bei einem Angriff einer mit dem afrikanischen Dschihad verbundenen Gruppe getötet, als sie es vorgezogen hatte, die jungen Mädchen, die in der Mission untergebracht waren, in Sicherheit zu bringen, anstatt zu fliehen. 

Oderunt me gratis – „Sie hassten mich ohne Grund“ - besingt Psalm 68, der auf das zukünftige Opfer Christi anspielt, prophetisch. In jedem apostolischen Leiden liegt nämlich latent das Geheimnis der Teilnahme und der Hingabe an die Passion des Herrn.