18. Mission Rosa Mystica vom 2. bis 9. Februar 2025 (5)

Quelle: FSSPX Aktuell

Die letzten Tage der 18. Mission Rosa Mystica

Von unserer Sonderkorrespondentin auf den Philippinen

Baluntay und Poblacion

Die letzten drei Tage der Mission waren weniger abenteuerlich! Dafür war die medizinische Tätigkeit intensiver. Vorbei waren die gefährlichen Aufstiege in den Bergen, jetzt wurden die Barangays (Gemeinden) der Ebene von Alabel besucht. Die Bevölkerungsdichte ist dort sehr hoch und das physische und moralische Elend scheint schlimmer zu sein als in den Bergen.

In Baluntay ist der Islam sehr präsent – ein militanter Islam, der sich unter dem Einfluss radikaler islamistischer Strömungen entwickelt. Auf der Insel Mindanao sind mehr als 20 Prozent der Bevölkerung Muslime. Nach langen Jahren blutiger Konflikte und Verhandlungen wurde 1989 eine muslimische Autonome Region gegründet, die 2019 durch die Autonome Region Bangsamoro ersetzt wurde.

Die Region Sarangani, in der die Mission Rosa Mystica tätig ist, gehört nicht zu dieser autonomen Region im Nordwesten der Insel, aber die muslimische Präsenz ist dort groß – vor allem in den Ebenen und Küstenregionen.

Viele Frauen und sogar kleine Mädchen, die den Hidschab tragen, besuchten die Mission. Deren offen katholische Ausrichtung schreckte sie offenbar nicht ab. Die Mission ist natürlich für alle offen. Aber Yolly, die ständige Krankenschwester von ACIM-Asia, bemerkte, dass unser selbstbewusstes Auftreten die überzeugtesten Muslime abschreckte. Der Druck durch Zwangsbekehrungen und durch die Anzahl der Muslime ist groß.

Viele Frauen, die katholisch getauft wurden, wechseln durch ihre Heirat zum Islam. Aber Unsere Liebe Frau der Armen reist nicht umsonst von den Ardennen auf die Philippinen! Eine Frau in den Sechzigern und ein 19-jähriges Mädchen vertrauten Yolly an, dass sie zum Glauben ihrer Taufe zurückkehren möchten.

Die Ältere war sich der Gefahr, der sie sich aussetzte, vollkommen bewusst, schien aber sehr entschlossen zu sein, ihr zu begegnen. Die Jüngere bat Yolly um Diskretion, da sie hier unter der Aufsicht ihres Onkels stehe. Pater Tim konnte sie an ihren früheren Katechismus über das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit und die Menschwerdung des Sohnes Gottes erinnern, die großen Stolpersteine im Islam. Beten wir zu Unserer Lieben Frau von den Armen, dass sie sie zur Quelle bringen kann.

Zwei Tage in Poblacion, wo wir die Mission für die umliegenden Barangays (Gemeinden) öffneten. Die Menge drängte sich am frühen Morgen bei der Registrierung der Kranken. Bereits in Baluntay konnten unsere Augenärztin und unser Chirurg nicht alle Patienten behandeln und mussten sie für den nächsten Tag zurückrufen. Mehr als fünfhundert Patienten hatten sich beraten lassen.

In Poblacion war am Freitag das gleiche Bild zu sehen: Dr. Viray behandelte 469 Patienten, darunter 91 Kinder! 15 chirurgische Eingriffe konnten nicht durchgeführt werden und wurden auf Samstag verschoben. Samstag, 8. Februar, letzter Tag der Mission am selben Ort wie am Vortag, dem großen städtischen Schulhof von Poblacion.

Am Morgen gab es keinen Materialtransport, alles war unter Bewachung vor Ort geblieben Übrigens wurde das in der ersten Nacht der Mission aus Datal Anggas gestohlene Fotomaterial von der Polizei seinem Besitzer zurückgebracht, der wie wir alle von der Effizienz der Untersuchung überrascht und beeindruckt war.

Weil also nicht „umgezogen“ werden musste, konnten alle früher als üblich mit der Arbeit beginnen. Der Rückstand vom Vortag musste aufgeholt werden, ebenso wie die Hunderte von Patienten, die an diesem Samstagmorgen eintrafen. Einige kamen bereits um Mitternacht an und verbrachten die Nacht vor Ort, aus Angst, am letzten Tag der Mission nicht zur Registrierung zugelassen zu werden.

Drei Patienten, darunter ein zehnjähriger Junge, kamen aus ihrem Dorf nicht, um die Ärzte zu treffen, sondern um ihre Dankbarkeit für die im vergangenen Jahr erhaltene Behandlung auszudrücken. Sie konnten sich tatsächlich chirurgischen Eingriffen unterziehen, die während der Mission nicht möglich waren, aber ihr Krankenhausaufenthalt wurde von ACIM-Asia übernommen.

Sie kamen mit großen Säcken voller Kokosnüsse, grüner und gelber Bananen und unbekannter Wurzeln an. Sie schenkten uns diese Gaben mit einem Lächeln und Worten der Dankbarkeit, die uns zutiefst berührten! Wie die arme Witwe im Evangelium nahmen sie ihre Armut auf sich, sie gaben, was sie besaßen, was sie zum Leben hatten!

Diese Bewunderung erregende Dankbarkeit wollten sie allen Freiwilligen der Mission ausdrücken, die gekommen waren, um ihre kranken Brüder zu entlasten, aber sie richtete sich auch an all jene, die durch ihre Gebete und Spenden dieses Werk der Barmherzigkeit erneut ermöglicht haben. Deswegen ein großes Danke an Sie, liebe Wohltäter.

Danke an Unsere Liebe Frau der Armen, die es diesen „Lastwagen voller Freiwilliger aus allen Lebensbereichen ermöglicht hat, ihre Ladung lebendiger, lächelnder, strahlender Nächstenliebe“ abzuladen, um Leiden zu lindern und Freude zu wecken, „diese Freude, das Gute zu tun, zu dem Gott uns aufruft, um es mit ihm zu teilen.“

Dies ist die Botschaft, die Pater Daniel Couture, der die Mission 2007 zusammen mit Dr. Jean-Pierre Dickès gegründet hat, an die Freiwilligen dieser 18. medizinischen und apostolischen Mission Rosa Mystica gerichtet hat, bei der mehr als 2400 Patienten behandelt werden konnten.

Eine Dankesprozession beschloss diesen letzten Tag der Mission. Unsere Liebe Frau der Armen – getragen von zwei Soldaten und gefolgt von den Freiwilligen, die sich während dieser sechs Tage um ihre Kinder gekümmert haben – umrundet die riesigen und neuen städtischen Gebäude von Alabel.

Der Bürgermeister, der seine Gemeinde 2016 dem Unbefleckten Herzen Mariens gewidmet hatte, traf das gesamte Rosa-Mystica-Team im Pinobre Park zum traditionellen Thanksgiving Dinner. In seiner Dankesrede lud er die Mission ein, im nächsten Jahr in seine Gebiete zurückzukehren, denn: Sie ist hier zu Hause. Schlißelich ernannte er alle Freiwilligen zu „Ehrenbürgern von Alabel“!