Die ältesten Krippenfiguren der Welt in Rom

Quelle: FSSPX Aktuell

Die ersten bekannten Krippenfiguren werden derzeit in einer der ältesten römischen Basiliken aufgestellt. Sie wurden vom ersten Franziskanerpapst der Geschichte im 13. Jahrhundert in Auftrag gegeben.

Die unterirdische Kapelle der Geburt Christi in der Basilika Santa Maria Maggiore beherbergte einst eine Gruppe von mehreren Statuen, die die Geburt des Erlösers darstellten. Sie wurden alle von Arnolfo di Cambio aus Marmor gemeißelt. Die Statuen wurden nun in der Sixtinischen Kapelle der Marienbasilika, die sich rechts vom Hauptaltar befindet, höher und für alle sichtbar aufgestellt. Auf diese Weise wurde ein Ort des Gebets geschaffen. 

Die Figuren wurden 1292 von Papst Nikolaus IV. in Auftrag gegeben. Sie geben Zeugnis von der ersten „lebenden“ Krippe, die der Heilige Franziskus von Assisi einige Jahrzehnte zuvor erfunden hatte. Franz war von seinem Besuch in der Geburtsbasilika in Bethlehem sehr beeindruckt und beschloss, die Szene der Geburt Christi in den abendländischen Westen zu bringen, da das Heilige Land nach dem Scheitern des fünften Kreuzzugs für Pilger nicht mehr zugänglich war. Zu diesem Zweck verwendete er eine mit Heu gefüllte Futterkrippe, einen lebenden Esel und einen lebenden Ochsen, die in einer Höhle namens „Kapelle der Krippe“ in Greccio aufgestellt waren, wo die Minderbrüder eine an einem Berghang gelegene Einsiedelei errichtet hatten. Thomas von Celano, der erste Biograph des Heiligen, berichtet sogar, dass Franziskus eines Tages, als er während der Mitternachtsmesse predigte, sich zur Krippe beugte und ein auf wundersame Weise erschienenes Jesuskind in seine Arme nahm... 

Dies alles wiederum beeindruckte den Franziskanerpapst nachhaltig, sodaß er die Marmorstatuen beauftragte. Die ursprüngliche Anzahl ist unbekannt, jedenfalls gehören die Figuren, die heute verehrt werden - die des Heiligen Josef, der Heiligen Drei Könige, des Ochsen und des Esels - laut Sante Guido, Kunsthistoriker und Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana, zum ursprünglichen Ensemble. 

Die Figur der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm wurde bereits Ende des 16. Jahrhunderts umfassend restauriert, so der Kunsthistoriker, der betont, dass es sich nicht um die erste Darstellung der Geburt Christi in der christlichen Geschichte handelt, sondern um die erste Krippe in der Form, wie wir sie heute kennen.