Autor des Buches „Der Diktator-Papst“ wird sanktioniert
Henry Sire.
Die Ritter des souveränen Malteserordens haben den Autor eines Bestseller-Buches suspendiert. Der Verfasser beschuldigt Papst Franziskus, in der Kirche eine Regierungsweise auszuüben, welche jener der großen südamerikanischen Diktatoren gleicht.
Vom Autor des „Diktator-Papstes“, ein gegen Papst Franziskus gerichtetes Schwarzbuch, welches im Dezember 2017 veröffentlicht wurde, kannte man bisher nur das Pseudonym: Marcantonio Colonna. Am 19. März 2018 beschloss der Regnery-Verlag jedoch, die Identität des Autors zu lüften, dessen Werk ein Kassenschlager geworden war.
Es handelt sich um den Schriftsteller und Historiker Henry Sire, Mitglied des Malteser-Ritterordens, der 1949 in Barcelona im Schoße einer französisch-stämmigen Familie geboren wurde. Nach einem Studium an den besten Universitäten Englands - Stonyhurst, Exeter und dann Oxford – wurde er Diplomprofessor in moderner Geschichte.
Als Autor von sechs historischen Werken schrieb Henry Sire das Buch „Der Diktator-Papst“, nachdem er vier Jahre in Rom verbracht hatte. Während dieser Zeit hatte er Kontakt zu den Kurienkreisen, sowie zu mehreren Vatikanisten.
Der frühere Großmeister des Ordens, Frater Matthew Festing, war durch ein direktes Eingreifen des Heiligen Stuhls abgesetzt worden. Zweifellos hatte der Aufruhr, welcher daraufhin erfolgte, ihn ermutigt, zur Feder zu greifen, um das anzuprangern, was viele Ritter des Ordens als Einmischung in die Souveränität ihrer Gemeinschaft betrachten.
Am 22. März 2018 hat die Pressesprecherin des Ordens die Suspension des Schriftstellers bestätigt, der sich einem internen Prozess stellen muss, „weil er gegen den Artikel 2.1 der Satzungen der Ritter verstoßen hat. Dieser legt fest, dass das Ziel des Ordens im Dienst des Glaubens und des Heiligen Vaters besteht.“
Um jegliche Verwicklung der Ritter in diesen Skandal von sich zu weisen, erklärt die Pressesprecherin, dass „der Großmeister sich von den Ansichten distanziert“, welche Henry Sire vertritt. Diese würden auf keinen Fall das Denken der Malteser-Ritter widerspiegeln.
In einem seiner vorhergegangenen Werke, „Phoenix aus der Asche“ prangert Henry Sire die Liturgiereform des zweiten Vatikanischen Konzils an und stellt fest, dass nichts „einen Priester zwingen kann, sich des Messbuchs Pauls VI. zu bedienen.“
(Sources : The Tablet/Catholic Herald - FSSPX.Actualités - 23/03/2018)