Bischof Gaillot und der Papst

Quelle: FSSPX Aktuell

Msgr. Jacques Gaillot, December 5, 2022

Am 12. April 2023 starb Erzbischof Jacques Gaillot im Alter von 87 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er war 1997 als Bischof von Evreux entlassen worden, setzte seine zersetzende Tätigkeit jedoch bis zuletzt fort. So forderte er im Herbst 2021 die Aufhebung des Beichtgeheimnisses, da dieses „nicht über der Laizität der Republik stehen kann“.

Am 30. August 2015 war Bischof Gaillot von Franziskus in Audienz empfangen worden. 

Der Papst widmete ihm eine Dreiviertelstunde „in einer entspannten Atmosphäre“ und erklärte: „Wir sind Brüder.“ Das Umfeld des ultra-progressiven Prälaten bezeichnete die Unterredung als „Treffen von Gleichgesinnten“. 

In der französischen Wochenzeitung Le Point vom 1. September 2015 berichtete Jérôme Cordelier über das Gespräch: „François hörte zu, sein Blick war sehr lebhaft, man hatte das Gefühl, dass er sich an das Gesagte klammerte. Er entschuldigte sich für sein schlechtes Französisch. Es war vor allem Bischof Gaillot, der sprach.“ 

„Ich habe ihm gesagt“, erzählte der Bischof von Partenia [Diözese in partibus, die dem protestierenden Bischof nach seinem erzwungenen Rücktritt zugesprochen wurde. Anm. d. Red.], „dass ich manchmal geschiedene und wiederverheiratete Paare und sogar homosexuelle Paare segne. Ich fügte hinzu: „Man segnet gut Häuser, also kann man auch Personen segnen“. Dieser Satz brachte den Papst zum Lächeln. Er pflichtete mir bei und sagte: „Der Segen Gottes gilt für alle Menschen.“ Als die Frage der Migranten aufkam, für die sich die beiden Priester seit Jahren einsetzen, ließ Franziskus los: „Die Migranten sind das Fleisch der Kirche.““