Bischof Rey als harte Hand des Heiligen Stuhls

Co-Kathedrale Saint Léonce de Fréjus
Nach der Aussetzung der Priesterweihen in der Diözese Fréjus-Toulon im Juni erläuterte Bischof Dominique Rey in einer Pressemitteilung die Gründe, die Rom zu dieser radikalen Entscheidung in seiner Diözese veranlasst haben. Zur Zukunft der zehn „zukünftigen Ordinanden“, die die Weihen hätten empfangen sollen, wollte Rey vorerst nichts sagen, da er „in Erwartung der römischen Entscheidungen“ bleibe.
Der Prälat möchte ganz offensichtlich erst nach der römischen Entscheidung „weitere Schritte und Klarstellungen“ vornehmen und erklärt, er stehe „im Dialog mit den römischen Behörden, insbesondere mit Kardinal Marc Ouellet, um die noch bestehenden Fragen zu klären und alle möglichen Mittel zu finden, um das Funktionieren der Diözese, die Begleitung der Gemeinden, den Empfang und die Ausbildung von Berufungen zu verbessern.“ Er versichert außerdem, dass er eine vertrauensvolle Beziehung zu Kardinal Jean-Marc Aveline, dem Erzbischof von Marseille, unterhält, der den Besuch in seiner Diözese auf Wunsch Roms geleitet hat.
Zu den „Steinen des Anstoßes“ erklärte Erzbischof Rey, dass „die Herkunft der Berufungen und die Pluralität der Ausbildungswege“ für Rom ein Problem darstellten (und nicht etwa Sittenfragen), ebenso wie „die vielfältige Zusammensetzung der Gesamtheit der Priester der Diözese“ und die Akzeptanz „zahlreicher Gemeinschaften verbunden mit der gelegentlichen Schwierigkeit der Diözese, sie zu begleiten und zu integrieren.“ Angesichts der „Schwächen, Misserfolge und Schwierigkeiten, die in einigen dieser Gemeinschaften“ während seiner 22-jährigen Amtszeit als Bischof zu beobachten waren, gesteht der Bischof, dass er „bei der Aufnahme oder Begleitung ihrer Mitglieder wie auch bei der Begleitung einiger Priester der Diözese Fehler bei der Unterscheidung gemacht haben könnte“ und bittet alle „aufrichtig um Vergebung“.
Der Bischof von Fréjus-Toulon fügte hinzu, dass die Aufnahme und „der Platz, der der traditionalistischen Welt in der Diözese und ihrem Priesterseminar (genannt "La Castille”) vorbehalten ist, ebenfalls einen der sensiblen Punkte darstellt, die von den römischen Kongregationen festgestellt wurden“. Er betont, dass er „immer versucht hat, diese Strömung in eine echte kirchliche Gemeinschaft zu integrieren, in Treue zum Heiligen Vater und zum römischen Lehramt, insbesondere zum Zweiten Vatikanischen Konzil“.
Erzbischof Rey möchte in „Erwartung der römischen Entscheidungen die nächsten Wochen nutzen, um über die Verbesserung verschiedener Achsen der Leitung nachzudenken.“
Insbesondere:
- um „die Modalitäten für die Betreuung der verschiedenen aufgenommenen Gemeinschaften zu verstärken“;
- „die Beziehungen zwischen den verschiedenen liturgischen Sensibilitäten zu verbessern und auf Einheit und Gemeinschaft auf der Grundlage des Lehramts der Kirche hinzuarbeiten";
- „einen Zyklus von Pastoralbesuchen im gesamten Departement Var organisieren, der ab dem nächsten Schuljahr stattfinden wird.“
Um auf die „ständige Herausforderung der Einheit“ zu reagieren, kündigt der Bischof von Toulon an, dass die im Anschluss an die Pastoralbesuche erstellten Empfehlungen „heute umgesetzt werden: [das] Projekt der Zugehörigkeit zur katholischen Fakultät von Lyon, [das] Projekt der seminarübergreifenden Ausbildung in der Kirchenprovinz der Provence, [die] Verbesserung der Betreuung und Unterscheidung der Seminaristen und so weiter.“. Auf diese Art und Weise wird das diözesane Seminar “La Castille” nicht mehr unabhängig sein.
Bischof Rey hatte zuvor zwei Mitglieder des Klosters Saint-Benoît, einer Gemeinschaft traditionelle benediktinischer Spiritualität, suspendiert, nachdem er erfahren hatte, dass sie im April dieses Jahres heimlich und ohne seine Zustimmung von einem Bischof, dessen Namen sie nicht nennen wollten, zum Priester beziehungsweise Diakon geweiht worden waren. Diese Maßnahme sanktioniert speziell den Prior des Klosters, Alcuin Reid, einen gebürtigen Australiener, der von einem Bischof zum Priester geweiht wurde, den er bei einem Besuch im Vatikan kennengelernt hatte...
Darüber hinaus entschied Bischof Rey in einem Dekret vom 10. Juni, die öffentliche Vereinigung von Gläubigen mit dem Titel „Monastère Saint-Benoît“, die er 2019 in Anerkennung dieser Gemeinschaft errichtet hatte, aufzulösen. Ebenso beschloss der Bischof, die Erlaubnis zur Errichtung einer kleinen Kirche, die ihm erteilt worden war, zurückzuziehen.
Die Diözese Fréjus-Toulon erklärte: „Die Untersuchungen, die zum Zeitpunkt [seiner] Aufnahme durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass Alcuin Reid in keinem Missbrauchsfall angeklagt ist, keine illegalen Handlungen begangen hat und nicht unter zivil- oder kirchenrechtlichen Sanktionen steht.“
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(Quellen: cath.ch/i.media/diocèse fréjus-toulon/la croix/DICI n°422 – FSSPX.Actualités)
Foto: François de Dijon, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons