Chinas erste Frauenkongregation feiert ihr 150-jähriges Bestehen

Die Kongregation vom Heiligen Josef feierte in der chinesischen Hauptstadt Peking ihr Jubiläum. Die erste religiöse Frauenkongregation durchlebte während Maos Kulturrevolution eine schwere Krise und zählt heute 49 Nonnen.
Die Kongregation wurde vom damaligen Erzbischof von Peking, Louis-Gabriel Delaplace CM gegründet. Delaplace wurde am 21. Januar 1820 in Auxerre (Yonne) geboren und trat 1837 in das Große Seminar von Sens ein. Vor seiner Priesterweihe entschied er sich für den Eintritt in das Seminar der Lazaristen. Nach seiner Priesterweihe 1843 wurde er in die Mission in der Diözese Tours geschickt und reiste 1845 nach China. Am 1852 wurde er zum Bischof in partibus von Andrinopel und zum Apostolischen Vikar von Kiang-Si ernannt, 1854 zum Apostolischen Vikar von Chekiang und schließlich 1870 zum Apostolischen Vikar von Nord-Tschely. Er starb am 24. Mai 1884 in Peking.
Erzbischof Delaplace gründete in seiner Diözese die erste autochthone chinesische weibliche religiöse Kongregation, die Ordensgemeinschaft des Heiligen Josef. Während des Gebets fühlte sich Bischof Delaplace vom Heiligen Josef dazu inspiriert. Der Vorschlag wurde auf dem Ersten Vatikanischen Konzil (1869 – 1870) diskutiert.
Nach zweijähriger Vorbereitung und mit Hilfe der Canossianerinnen wurde die Kongregation des Heiligen Josef 1872 in Peking gegründet. Der Bischof versuchte auf diese Weise, chinesischen katholischen Frauen die Möglichkeit zu geben, sich gemeinsam mit Ordensschwestern stärker an pastoralen und missionarischen Aktivitäten zu beteiligen. Ursprünglich gehörten dem Orden vor allem Schwestern aus Peking und der Umgebung an, doch heute kommen sie aus vielen chinesischen Provinzen.
(Sources : Fides/Missions étrangères de Paris – FSSPX.Actualités)
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