Chronologie der Synode über die Synodalität
Am Ende eines Prozesses ist es wichtig, seine Chronologie zu erstellen und so den Ablauf zusammenfassend zu beschreiben. Dies ermöglicht es Menschen, die es eilig haben, einen Überblick zu erhalten. Denen, die die Vorgänge eingehender studieren wollen, liefert man so Anhaltspunkte, die es ihnen ermöglichen, zu einer sachlich korrekten Bewertung und Einordnung der Dinge zu kommen.
Aber über diesen praktischen Aspekt hinaus bietet eine Chronologie eine Annäherung an das Ereignis – einen Rahmen, in den man es einordnen und der erste Erklärungen möglich machen kann.
2015
- Ansprache anlässlich des 50. Jahrestages der Einrichtung der Bischofssynode, in der Papst Franziskus am 15. September seine neue Lehre über die Synodalität darlegt.
2018
- Die Internationale Theologische Kommission (ITK) veröffentlicht am 2. März „Die Synodalität im Leben und in der Sendung der Kirche“, in der die im Text von 2015 zum Ausdruck gebrachten Gedanken von Franziskus dargelegt und strukturiert werden.
- Am 15. September verkündet Franziskus das Motu proprio Episcopalis communio, das den Rahmen der Bischofssynode reformiert.
- Das Schlussdokument der Jugendsynode vom 27. Oktober befasst sich bereits mit der Synodalität. In Kapitel I des III. Teils, „Die missionarische Synodalität der Kirche“, befasst sich ein Abschnitt mit „Die synodale Form der Kirche“, wobei auf die Ansprache von 2015 verwiesen wird. Alle Themen sind bereits vorhanden: Partizipation, Mitverantwortung, gemeinschaftliche Unterscheidung. Dies scheint so etwas wie ein Versuchsballon zu sein.
2020
- Am 7. März kündigt Papst Franziskus die Synodalität als Thema der nächsten Bischofssynode an.
2021
- Im September veröffentlicht das Sekretariat der Synode ein Vorbereitungsdokument sowie ein weltweit geltendes Vademecum für Diözesen zur ersten Phase des synodalen Prozesses.
- Die Synode über die Synodalität wird am 10. Oktober 2021 in Rom eröffnet und leitet die Konsultationsphase in allen Diözesen der Welt ein. Eine nationale Zusammenfassung muss von der jeweiligen Bischofskonferenz erstellt und bis Mitte August 2022 an das Sekretariat der Synode gesendet werden.
2022
- Auf unterschiedliche Weise werden überall auf der Welt lokale Synodenversammlungen abgehalten. Die Beteiligung ist jedoch sehr gering. Die Synthesen der Pfarreien werden auf nationaler Ebene gesammelt.
- Am 16. Oktober kündigte Franziskus an, dass die Synode zwei Generalversammlungen umfassen wird und sich der Prozess somit bis 2024 hinziehen wird.
- Nach Erhalt der nationalen Synthesen erstellt das Synodensekretariat das Instrumentum laboris (IL) für die kontinentale Phase, das am 27. Oktober 2023 unter dem Titel „Erweitere den Raum deines Zeltes“ veröffentlicht wird. Es ist laut Kardinal George Pell „eines der zusammenhanglosesten Dokumente, die jemals von Rom verschickt wurden.“
2023
- Die Kontinentalversammlungen finden zwischen Januar und März 2023 statt. Es gibt sieben Versammlungen dieser Art: Naher Osten, Europa, Asien, Nordamerika, Lateinamerika, Afrika, Ozeanien.
- Die Synthesen werden bis zum 31. März an das Sekretariat der Synode geschickt, um das Instrumentum laboris für die Versammlung im Oktober zu verfassen.
- Am 26. April teilen die Verantwortlichen der Bischofssynode mit, dass 70 stimmberechtigte Mitglieder der Synode keine Bischöfe sein werden, sondern Priester, geweihte Frauen, Diakone, Laien.
- Am 20. Juni veröffentlicht das Sekretariat der Synode das Instrumentum laboris, das im Oktober verwendet werden soll.
- In den konservativen Reihen häufen sich die Mahnungen und Warnungen vor dem, was auf uns zukommt. Einige Bischöfe warnen sogar ihre Gläubigen.
- Am 21. August legen fünf Kardinäle (Walter Brandmüller, Raymond Burke, Joseph Zen Ze-kiun, Juan Sandoval Íñiguez und Robert Sarah) Papst Franziskus fünf Dubia vor. Das dritte Dubium befasst sich mit der Synodalität.
- Die erste Generalversammlung der XVI. Bischofssynode findet vom 4. bis 29. Oktober in Rom statt. Am Ende der Synode wird ein Abschlussbericht veröffentlicht.
2024
- Ab Januar wird in den Diözesen eine weitere lokale Konsultation auf der Grundlage des Abschlussberichts eingeleitet. Die von den Bischofskonferenzen erstellten Synthesen müssen bis zum 15. Mai an das Sekretariat der Synode gesendet werden.
- Im Februar legt ein Chirograph des Papstes die Einsetzung von zehn Studiengruppen fest, die sich jeweils mit einem Thema befassen, das sich während der ersten Sitzung herauskristallisiert hat. Sie müssen ihre Arbeit bis spätestens Juni 2025 vorlegen. Sie sind also para-synodal.
- Das Instrumentum laboris für die zweite Generalversammlung wird im Juni vorbereitet. Es wird am 9. Juli veröffentlicht.
- Am Vorabend der Eröffnung der zweiten Sitzungsperiode, am 1. Oktober, werden sieben Kardinäle in einer Gebetswache um Vergebung für sieben besondere Sünden in einer Bußzeremonie gebeten.
- Die zweite Sitzung der Synode über die Synodalität findet vom 2. bis 26. Oktober in Rom statt. Am Ende wird dem Papst ein Abschlussdokument vorgelegt.
- Am Ende der letzten Generalkongregation kündigte Franziskus an, dass er keine postsynodale Ermahnung schreiben werde, sondern sich das Schlussdokument gemäß seinem Motu proprio Episcopalis communio, das die Bischofssynode regelt, zu eigen machen werde.
- Am 26. November, zur Veröffentlichung des Schlussdokuments, weist eine Notiz von Franziskus darauf hin, dass dieser Text Teil seines ordentlichen Lehramts ist, wie es im oben zitierten Motu proprio heißt. Und er bekräftigt, dass „der Abschluss der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode nicht das Ende des synodalen Prozesses bedeutet.“
(Quellen: Saint-Siège/Secrétariat du Synode/FSSPX.Actualités – FSSPX.Actualités)