Das Programm des Heiligen Jahres 2025

Quelle: FSSPX Aktuell

Das Logo des Jubiläums 2025

Die Organisation des Jubiläumsjahres 2025 wurde von Erzbischof Rino Fisichella, dem Pro-Präfekten des Dikasteriums für Evangelisierung, auf einer Pressekonferenz im Vatikan am 9. Mai 2023 vorgestellt. Zwischen der Öffnung der Heiligen Pforte im Dezember 2024 und ihrer Schließung im Dezember 2025 wird der Heilige Stuhl 35 besondere und auch spektakuläre Veranstaltungen organisieren, die sich über 80 Tage erstrecken werden.

Die themenbezogenen Jubiläen werden im Laufe der Monate stattfinden, darunter die Jubiläen der Ordnungskräfte (Januar), Menschen mit Behinderungen (April), Musiker (Mai), politischen Entscheidungsträger (Juni), Gefangenen (Juli) und Jugendlichen (August). Am 9. Mai 2024, dem Hochfest Christi Himmelfahrt, wird die Bulle zur Verkündung des Jubiläums veröffentlicht. 

Erzbischof Graham Bell, Untersekretär des Dikasteriums, stellte die neue Jubiläumswebsite „iubilaeum2025.va“ vor, die in neun Sprachen zugänglich sein wird. Ab September 2023 wird es möglich sein, sich online für die Pilgerkarte anzumelden, „eine kostenlose und namentlich gekennzeichnete digitale Karte, die für die Teilnahme an den Jubiläumsveranstaltungen und die Organisation der eigenen Pilgerreise zur Heiligen Pforte erforderlich ist“, heißt es auf der Website. 

Am Donnerstag, den 1. Juni, wurde das Pilgerzentrum in der Via della Conciliazione 7 eröffnet, wo Gläubige und Touristen, die Rom besuchen, Informationen anfordern können, um teilzunehmen, Freiwillige zu werden oder ihre eigene Pilgerreise im Jahr 2025 zu organisieren.  

In seinem Brief zum Jubiläum gab Papst Franziskus das Thema für die zwei Jahre vor dem Heiligen Jahr vor. Im Jahr 2023: „Die vier Konstitutionen des Zweiten Ökumenischen Vatikanischen Konzils, vereint mit dem Lehramt der letzten Jahrzehnte, werden weiterhin das heilige Volk Gottes orientieren und leiten, damit es in der Sendung, allen die freudige Verkündigung des Evangeliums zu bringen, Fortschritte machen kann.“ Das Jahr 2024 werde „ein intensives Jahr des Gebets, in dem sich die Herzen öffnen werden, um die Fülle der Gnade zu empfangen, indem sie das „Vaterunser“, das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, zum Lebensprogramm für jeden seiner Jünger machen.“ 

Ökumene mit Nachdruck 

Drei Pilgerrouten werden in Rom für dieses Jubiläum vorgeschlagen: die große Pilgerroute der sieben Basiliken über 25 Kilometer, die Pilgerroute, die den weiblichen Patronen und Lehrern der Kirche gewidmet ist, und die Pilgerroute der Kirchen der Europäischen Union (Iter europæum). Die europäische Route wird einen ökumenischen Charakter haben, da das Jubiläum mit dem 1700. Jahrestag des Konzils von Nicäa (325), dem ersten christologischen Konzil, zusammenfällt. Dabei scheint man relativ unhistorisch anzunehmen, dass die Konzilsväter von Nizäa mit dieser ökumenisch geprägten Neubelebung einverstanden gewesen wären. So zählen zu den 28 Kirchen und Basiliken auf dieser Route auch nicht-katholische Kirchen, wie die San Teodoro-Kirche des griechisch-orthodoxen Patriarchats oder die deutsche lutherische Kirche. 

Schätzungen der Fakultät für Soziologie der Universität Roma Tre gehen von 32 Millionen Pilgern aus. Erzbischof Fisichella erklärte, dass es sich hierbei um Hochrechnungen handele, die sich noch ändern könnten, da die Stadt Rom in den letzten Monaten mit einem starken Anstieg der Touristenzahlen zu kämpfen hatte. Die Ewige Stadt hat daher Bauarbeiten geplant, die im Juli 2023 beginnen sollen. 

Zwischen der Piazza Pia und der Via della Conciliazione, die zum Petersdom führt, soll eine Unterführung gebaut werden, einige Stadtteile sollen zu Fußgängerzonen werden, wie hier schon berichtet wurde. „Wir sind zuversichtlich, dass die größten Arbeiten am 8. Dezember 2024 abgeschlossen sein werden“, sagte der italienische Prälat.  

Im Rahmen der Vorbereitungen auf das Jubiläum werden im September 2023 kulturelle Veranstaltungen gestartet, darunter eine Ausstellung mit Werken von El Greco (1541-1614) in der Kirche Sant'Agnese in Agone auf der Piazza Navona – dabei werden Werke gezeigt, die Spanien noch nie zuvor verlassen hatten. Das Kulturkomitee will auch Initiativen in Gefängnissen und Krankenhäusern organisieren.  

Auch wenn Rom das Zentrum sein wird, wird dieses Jubiläum in den Diözesen der ganzen Welt ebenfalls stattfinden. Dafür garantieren 212 Delegierte der italienischen Diözesen und 90 Delegierte der Bischofskonferenzen der Welt, die in Verbindung mit dem organisierenden Dikasterium arbeiten. 

„Das Wort Jubiläum bedeutet in erster Linie eine Pilgerreise, die jeden von uns daran erinnern will, dass wir auf dem Weg sind, aber keine ziellosen Vagabunden sein dürfen, sondern wissen müssen, wohin wir gehen“, erklärte Rino Fisichella. Er fügte hinzu: „Das Durchschreiten der Heiligen Pforte ist keine magische Geste: Jesus hat uns gesagt, dass er die Tür ist und dass jeder, der durch ihn hindurchgeht, das Leben und das Heil erlangt. 

Ein weiteres Zeichen des Jubiläums ist das Glaubensbekenntnis am Grab des Apostels Petrus und natürlich die Feier der Heiligen Eucharistie und des Sakraments der Versöhnung, die es ermöglichen, das zu erlangen, was in der Kirche immer mit dem grundlegenden Begriff des Ablasses bezeichnet wurde, was eine große Vergebung, eine vollständige Barmherzigkeit Gottes bedeutet.“