Das Sterben progressiver Zeitschriften in der Schweiz

Quelle: FSSPX Aktuell

Das Cover der voraussichtlich letzten Ausgabe von Aufbruch

Nach dem Verschwinden der Zeitschrift Choisir der Westschweizer Jesuiten im vergangenen Jahr hat nun auch die deutschsprachige progressive Zeitschrift Aufbruch angekündigt, dass sie Ende November 2024 ihr Erscheinen einstellen wird.

Die Zeitschrift, die 1988 als Opposition zur konservativen Linie des Churer Bischofs Wolfgang Haas gegründet wurde, hielt sich 35 Jahre lang, muss sich aber heute eingestehen, dass sie verschwinden wird. Der Grund: Ihre Leserschaft ist unaufhaltsam von 11.000 auf 2.000 Abonnenten geschmolzen. 

Laut Benno Bühlmann, einem der Gründer, war die redaktionelle Linie klar. Die Zeitschrift sollte gegen alles ankämpfen, „was religiöse Erweckungen verhindert“. Das Blatt hatte sich als „Motor des Widerstands gegen die rückwärtsgewandten Bestrebungen der Kirche gegenüber der Befreiungstheologie“ zu verstehen.  

Laut der Schweizer Agentur cath.ch „vermittelte Aufbruch theologische, spirituelle und soziale Impulse speziell an die Generation des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965)“, doch diese Generation wuchs offenbar nicht nach. 

Wie Lucienne Bittar, Chefredakteurin der Zeitschrift Choisir, zum Zeitpunkt seines Ablebens bitter eingestand: „Der Schwung an Kreativität und Dynamik, der auf das Zweite Vatikanische Konzil folgte, bleibt auf der Strecke.“ Beim Aufbruch musste nun auch die Notbremse gezogen werden.