„Der Gender-Schwindel“ – Ein Essay von Renaud de Sainte Marie

Quelle: FSSPX Aktuell

Abt Renaud de Sainte Marie hat im Verlag Via Romana ein gut lesbares und wichtiges Buch über die Gender-Ideologie veröffentlicht. Der Autor wurde 2006 zum Priester geweiht. Er ist Doktor der Philosophie und publizierte bereits mehrfach.

Renaud de Sainte Marie stellt die Gender-Ideologie völlig unverblümt als „Betrug“ dar und erläutert den Zweck seiner Studie: „Dieses kleine Buch hat den Ehrgeiz, den philosophischen Hintergrund des allgemeinen Chaos aufzudecken, das von den aufeinanderfolgenden Regierungen unseres Landes und den internationalen Institutionen institutionell, mit viel Gesetzen und Propaganda unterstützt wird.“ Der Autor zögert nicht, diesen philosophischen Schwindel mit einem Neologismus zu bezeichnen, den er erklärt: Metagenismus. In einem Interview, das er der Zeitschrift Entreprendre gab, erklärte der streitbare Abt das neue Wort. 

Er stellt fest, dass die Spekulationen über die Gender-Problematik „aus verschiedenen Strömungen des Feminismus stammen, die das berühmte Patriarchat anprangerten“. Dabei würde die Ideologen sich schnell auf das „weiße Patriarchat“ konzentrieren, das zum Feindbild erklärt wurde. Es handelt sich im Prinzip um rein politische Forderungen: „Die Vertreter dieser Ideen leugnen nicht die Realität der biologischen Unterschiede, aber sie verweigern ihnen eine politische Bedeutung.“ Denn „das Problem liegt für sie darin, dass es Ungleichheiten gibt und dass diese abgeschafft werden müssen“. Um alle, die in diesem Bereich kämpfen, zusammenzubringen „erschien mir, dass der Neologismus „Metagenismu“" sie zusammenbringen würde, ohne die politischen Kämpfe dieser Leute zu verraten.“ 

In einem ersten Teil des schmalen Buches legt er mehrere heute gängige Ideen dar, die von den Medien bereitwillig weitergegeben werden, darunter: „Ablehnung des Essentialismus [der Natur der Dinge]: Alles ist sozial, das Natürliche ist nichts“, „Gender ist ein rein soziales Konstrukt, das biologische Geschlecht hat nichts mit unserem Menschsein zu tun“, „Der Hauptfeind ist das weiße Patriarchat“, „Minderheiten müssen sich von der herrschenden Kultur isolieren, damit sie deren Einfluss dekonstruieren können“. 

Im zweiten Teil werden mehrere Vorschläge zur Bekämpfung dieser Ideologie unterbreitet: eine Anerkennung der Natur als Endzweck, eine harmonische Beziehung zwischen Geist und Körper, Freiheit als Gleichgewicht des menschlichen Lebens und nicht als absolute Idee, die Familie als Bollwerk gegen die beste aller Welten… Dadurch gewinnt der aufschlussreiche Essay ganz erheblich an Relevanz und Aktualität.