Deutschlands Kirchenstatistik ist nach wie vor besorgniserregend

Die Kirche St. Martin und der Kölner Dom. Bald leer?
Die deutsche Bischofskonferenz hat am 27. Juni 2024 die Kirchenstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Situation ist im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas besser, aber dennoch äußerst besorgniserregend, wie auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Landes, der Limburger Bischof Georg Bätzing, auf katholisch.de einräumte.
Die Zahl der Austritte immer noch sehr hoch
Die Zahl der Kirchenaustritte war im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig: 402.694, im Vergleich zur Zahl für 2022 mit 522.821 Austritten. Die Statistiker merken allerdings an, dass dies dennoch die zweithöchste Zahl in der Geschichte der Kirchenaustrittsstatistiken ist. Wenn man „Todesfälle, Eintritte und Umzüge“ hinzurechnet, ist die Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland um 591.718 Gläubige zurückgegangen.
Auf nationaler Ebene zählen die Statistiken zum Stichtag 31. Dezember 2023 noch etwa 20,3 Millionen Katholiken. Ein Jahr zuvor waren es noch 20,94 Millionen. Nach vorläufigen Berechnungen ordnen sich in Deutschland 18,56 Millionen Menschen dem Protestantismus zu. Die Mehrheit der Deutschen ist nicht mehr christlich.
Die Zahlen für das sakramentale und kirchliche Leben für das Jahr 2023 sind rückläufig. Es gab 131.245 Taufen (gegenüber 155.173 im Jahr 2022). Die Zahl der kirchlichen Eheschließungen betrug 27.565 (35.467). Es gab 151.835 Erstkommunionen (162.506) und 105.942 Firmungen (110.942). Es wurden 226.179 Beerdigungen abgehalten (240.144).
Zahl der Priester nimmt ab
Die Zahl der Pfarreien sank leicht auf 9.418 (9.624). Im Jahr 2023 zählte die Statistik 11.702 Priester (11.987). Es gab 38 Priesterweihen im Jahr 2023 (34 Säkularpriester und vier Ordenspriester).
Die Praxis stieg sehr leicht auf 6,2 Prozent (5,7 Prozent), allerdings mit großen Unterschieden zwischen den Diözesen. Die Diözese Regensburg weist eine Praxis von 9,9 Prozent auf; in Passau liegt sie bei sieben Prozent und in Köln nur bei fünf Prozent. Die Diözese Limburg von Bischof Bätzing nennt keine Zahlen.
Zum Vergleich: Im Jahr 2023 verloren die Protestanten mehr Mitglieder als je zuvor: Es gab 380.000 Austritte und die Zahl der Todesfälle belief sich auf 340.000. Die Austrittsrate stieg erneut leicht an und erreichte mit 1,98 Prozent einen Rekordwert.
Zum Stichtag 31. Dezember 2023 gehörten rund 18,6 Millionen Menschen einer der 20 Landeskirchen der EKD (Evangelische Kirchen Deutschlands) an. Dies entspricht einem Rückgang von rund 593.000 und 3,1Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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(Quellen: katholisch.de – FSSPX.Actualités)
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