Englische Posse: Abtreibungsgegnerin wird nach ungerechtfertigter Festnahme entschädigt

Quelle: FSSPX Aktuell

Isabel Vaughan-Spruce bei ihrer zweiten Festnahme

Der Fall hatte in Großbritannien für Aufsehen gesorgt: Isabel Vaughan-Spruce, die Leiterin von March for Life auf der Insel, die ehrenamtlich Frauen in schwierigen Schwangerschaftssituationen hilft, war zweimal von der Polizei festgenommen worden. Ihr ‚Vergehen‘ war, dass sie in einer ‚Pufferzone‘, einem von den örtlichen Behörden errichteten Sperrgebiet um eine Abtreibungsklinik, still gebetet hatte.

Die britische Tageszeitung The Telegraph berichtete, dass sie nun eine „Entschädigung in Höhe von 13.000 Pfund“ und eine „Entschuldigung der Polizei“ erhalten habe, nachdem Isabel Vaughan-Spruce die Polizei wegen „zweier missbräuchlicher Festnahmen“, „Körperverletzung im Zusammenhang mit einer Durchsuchung“ und „Verletzung ihrer Grundrechte“ verklagt hatte. 

Hintergrundinformationen 

Isabel Vaughan-Spruce „wurde im November 2022 verhaftet, weil sie in einer ‚Pufferzone‘, die um eine Abtreibungsklinik in Birmingham verhängt worden war, still gebetet hatte“, berichtet The Telegraph. Das Verbot richtete sich gegen jede „Zustimmung oder Missbilligung von Fragen im Zusammenhang mit der Abtreibungsabteilung in jeglicher Form in einem großen Umkreis um die Klinik.“ 

Sie wurde festgenommen und durchsucht, obwohl sie nur still gebetet hatte und außer ihrer Andacht keine äußeren Zeichen gesetzt hatte. Außerdem „wurde [sie] vor Gericht gestellt, obwohl sie keine Meinung geäußert hatte“. Im Februar 2023 wurde Vaughan-Spruce aus Mangel an Beweisen freigesprochen. 

Doch „einige Wochen später“, so The Telegraph, „wurde sie erneut verhaftet“, und zwar aus demselben Grund: stilles Gebet in der ‚Pufferzone‘. Es waren lächerlicherweise „sechs Polizisten“ nötig, um gegen diese brandgefährliche Person vorzugehen. Einer der Polizisten „bestätigte ihr: ‚Sie haben gesagt, dass Sie beten, was eine Straftat darstellt‘.“ 

Eine weitere „sechsmonatige polizeiliche Untersuchung führte dazu, dass die Anklage fallen gelassen wurde und sich die Polizei wegen der langen Dauer des Verfahrens entschuldigte.“ Es bedurfte der Intervention der „damaligen Innenministerin Suella Braverman, [die] in einem offenen Brief an die Polizei bestätigte, dass das stille Gebet ‚nicht illegal‘ sei, um die Strafverfolgung einzustellen.“ 

Beschwerde gegen die Polizei der West Midlands 

Die unerschrockene Beterin, die unschuldige Leben zu retten suchte, indem sie sich in ihrem Herzen an Gott wandte, ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und wollte die offensichtliche Ungerechtigkeit nicht widerspruchslos hinnehmen. Denn hier ging es ganz klar um das Gemeinwohl, um die Freiheit der Kirche und das Leben ungeborener Kinder. Die Abtreibungspraxis zerstört Leben und die moralische Basis einer Gesellschaft. Um so wichtiger war es, sich zu verteidigen. Die Schadensersatzzahlungen stellen schließlich den Sieg des Gebets über die Kurzsichtigkeit und Kleinkariertheit der Behörden dar. 

Nach der Entscheidung erklärte Isabel Vaughan-Spruce, dass „stilles Gebet kein Verbrechen ist. Niemand sollte nur wegen seiner Gedanken verhaftet werden. Genau das ist mir jedoch zweimal in den Händen der Polizei der West Midlands passiert, die mir ausdrücklich gesagt hat, dass ‚Beten ein Verbrechen ist‘“, so The Telegraph

Vaughan-Spruce fügte gegenüber der Zeitung hinzu: „Orwells Gedankenpolizei hat keinen Platz im Großbritannien des 21. Jahrhunderts, und dank der rechtlichen Unterstützung, die ich vom ADF-UK [britische Alliance Defending Freedom] erhalten habe, bin ich froh, dass die Entscheidung, die ich heute zur Kenntnis genommen habe, dies anerkennt.“