Es droht ein dramatischer weltweiter Bevölkerungsrückgang

Quelle: FSSPX Aktuell

Trotz düsterer Prophezeiungen zur Überbevölkerung seit den 1970er Jahren zeigen die aktuellen Daten, dass genau das Gegenteil passiert. Ein immer schnellerer Rückgang der Geburtenrate ist zu verzeichnen. Sie sinkt in den meisten Regionen der Welt rapide oder ist sogar schon unter die Ersatzrate gefallen.

Zum ersten Mal in der Geschichte übersteigt die Zahl der über 65-Jährigen die Zahl der Kinder unter fünf Jahren: Es gibt mehr alte Menschen auf der Welt als kleine Kinder. Diese Statistik hat Phil Lawler, Journalist und Leiter des Nachrichtenportals Catholic Culture, dazu veranlasst, von einer bevorstehenden „demografischen Implosion“ zu sprechen. 

Besonders dramatisch ist das Missverhältnis in den am weitesten entwickelten Ländern, deren Geburtenraten auf ein Minimum reduziert wurden, während der wissenschaftliche Fortschritt zu einer höheren Lebenserwartung führt. Dadurch ist der Anteil der älteren Menschen dort stark gestiegen. Die meisten europäischen Länder liegen zusätzlich unterhalb einer Geburtenrate, die garantiert, dass sich die Bevölkerung nachwachsend erneuert. Fast überall hat man versucht, dieses Ungleichgewicht durch den Zustrom von Einwanderern auszugleichen, um eine noch schnellere Alterung der Bevölkerung zu verhindern.  

Auch andere Regionen der Welt haben sich nach und nach in das Lager der alternden Länder eingereiht. Vor drei Jahren sank die Geburtenzahl in Lateinamerika unter die Reproduktionsrate von 2,1 Kindern pro Frau. Asien liegt zwischen 2,1 und 2,2 Kindern pro Frau, Ozeanien bei etwa 2,4 Kindern pro Frau; nur Afrika bildet eine Ausnahme und zeigt eine hohe Geburtenrate. 

Der Direktor von Catholic Culture betont, dass „dieser Trend sich in absehbarer Zeit nicht ändern dürfte.“ Dies insbesondere, weil Paare immer später oder gar nicht mehr heiraten und dazu neigen, Schwangerschaften aus Gründen des Berufs oder der Lebensqualität aufzuschieben. In den USA ist das durchschnittliche Heiratsalter seit 2000 von 25 auf 28 Jahre gestiegen. Während die Weltbevölkerung im Laufe der Geschichte häufig genug aufgrund von Kriegen oder Seuchen schrumpfte, ist der aktuelle Trend anders, da er weniger auf externe Faktoren als vielmehr auf interne Faktoren der Gesellschaft und ihrer Mentalität zurückzuführen ist. Zu einem weit verbreiteten Hedonismus, dem Niedergang von Familie und Ehe, der Banalisierung der Sexualität, der Berufstätigkeit der Frauen und den hohen Lebenshaltungskosten haben sich in den letzten Jahren ideologische Tendenzen gesellt, die dazu führen, dass sich die Menschen selbst als Bedrohung für den Planeten sehen. 

Viele junge Menschen, die von der Propaganda der Überbevölkerung und anderen modernen Obsessionen überzeugt sind, glauben fest daran, dass Kinder zu haben in gewisser Weise unökologisch ist. All das zusammengenommen bedeutet, dass „es keine Möglichkeit gibt, eine massive Schrumpfung“ der Bevölkerung zu verhindern, so Phil Lawler. Daraus könne man schließen, dass „die Untergangspropheten, die uns vor den katastrophalen Folgen der Überbevölkerung warnten, falsch lagen“. Insbesondere wurde deutlich, dass Paul Ehrlich, der berühmte Autor von The Population Bomb, der in den 1970er Jahren aufgrund des Bevölkerungswachstums weit verbreitete Hungersnöte auf der ganzen Welt vorhersagte, falsch lag. Seine Ansichten und die gleichgesinnter Denker lösten eine Panik aus, die der heutigen Panik vor dem Klimawandel sehr ähnlich war. Sie behaupteten alle, dass Katastrophen auch dann unvermeidlich seien, wenn drastische Maßnahmen zur Bevölkerungsreduzierung ergriffen würden, gleichzeitig forderten sie aber, dass diese Maßnahmen auch ergriffen werden sollten. 

Fakt ist, uns wurde mit einem Bevölkerungsexplosionsszenario gedroht, doch in Wahrheit geschieht genau das Gegenteil. Wir stehen vor einer „demografischen Implosion“, womit ein rascher und allgemeiner Rückgang der Geburten gemeint ist, der nur sehr schwer zu verhindern sein wird.