Europäische Versammlung zur Weltsynode abgeschlossen

Plakat der kontinentalen Phase der Synode in Prag
Die “kontinentale Phase” der “Weltsynode über Synodalität” fand vom 5. bis 9. Februar 2023 in Prag statt und wurde von 200 Teilnehmern besucht. Hinzu kamen 500 weitere Teilnehmer, die per Videokonferenz zugeschaltet waren. Kardinal Hollerich und Bischof de Moulins-Beaufort äußerten sich im Anschluss an die Veranstaltung.
Kardinal Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg, ist auch Generalberichterstatter der Synode über die Synodalität. Er zeigte sich „besonders beeindruckt“ von der Debatte. Er bedauerte jedoch eine gewisse Polarisierung des Inhalts: „Die einen drängen auf das Frauenpriestertum, andere sehen eine Katastrophe, die einen sind für die Aufnahme von Homosexuellen, andere finden, dass sie Sünder sind, mit denen man sich nicht zusammentun kann.“ Hollerich betonte, dass „dies keine Synode über Homosexualität und keine Synode über das Priestertum der Frauen ist.“ Er gab an: „Ich sage nicht, dass dies keine wichtigen Themen sind, aber es ist nicht diese Synode“, da das Thema die Synodalität ist. Er fügte hinzu: „Die Kirche muss der Welt dienen und darf nicht mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sein.“
Wenn man die Aussage richtig versteht, muss man entweder diese Probleme ignorieren, die früher oder später noch größere Schäden verursachen werden, als die, die heute bereits feststellbar sind – oder man glaubt, dass die Synodalität sie wie durch Zauberhand lösen wird.
Eric de Moulins-Beaufort ist Erzbischof von Reims und Präsident der Französischen Bischofskonferenz (CEF). In Bezug auf das Synthesedokument, das noch nicht veröffentlicht wurde, meinte er, dass der entworfene Text „sehr ehrlich ist. (...) Es spiegelt sehr gut wider, was gesagt, gehört und ausgetauscht wurde, indem es alle Punkte der Reflexion benennt, die noch verbleiben.“ Er erinnerte daran, dass dieses Dokument nicht dazu bestimmt ist, „ein Abschlussdokument“ der Synode zu sein.
Für den Präsidenten der CEF „werden bestimmte Forderungen oder Erwartungen von Stimmen vorgetragen, die man nicht unbedingt erwartet hätte.“ Er räumt Spannungen ein, meint aber, dass die Synode noch „recht entspannt“ sei. Seiner Meinung nach wurde viel zugehört und es gab viel Freiheit.
Vom 10. bis 12. Februar werden die Vorsitzenden der europäischen Bischofskonferenzen über die soeben zu Ende gegangene Versammlung nachdenken und einen „bischöflichen“ Text herausgeben: „Es geht nicht darum, etwas zu korrigieren, wenn es etwas zu sagen gibt, wird es ein anderes Dokument sein. Es gibt viel Respekt vor dem Volk Gottes in seiner Vielfalt, in seiner Verschiedenheit.“
Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), sprach bei der Tagung in Prag zu den Delegierten, ebenso wie Georg Bätzing, Bischof von Limburg, beide Co-Vorsitzende des deutschen Synodalen Weges.
Stetter-Karp, erklärte als Ko-Vorsitzende, dass „das Beharren auf der dualen Anthropologie und die Beschränkung der Frauen auf den Raum außerhalb des ordinierten Amtes dazu tendiert, Frauen, insbesondere junge Frauen, aus der Kirche des 21. Jahrhunderts zu vertreiben.“ Zur Frage der Frauenordination sagte sie, dass es „vielfältige Gaben und Berufungen von Frauen in der weltweiten katholischen Kirche“ gebe.
Thomas Söding, Vizepräsident des ZdK, erläuterte der Versammlung, warum er eine Berufungskrise in Europa sieht: „Wir erleben eine Krise der Priesterberufungen in ganz Europa. Was sagt uns das? (...) Wir haben eine zu enge Vorstellung von der Berufung zum Priester. (...) Wir verbinden sie mit dem Geschlecht.“
Bischof Bätzing erklärte den Delegierten am 6. Februar, dass die deutsche Synode neue Formen der Organisation des Priestertums fordere und dass die Kirche offen für Menschen sein sollte, deren Lebensstil nicht den Normen des Katechismus entspricht, einschließlich Homosexueller. „Wir hören und verstehen diese Bedenken. Ich teile sie persönlich. Ich sehe es als meine Pflicht als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz an, sie in den Gesamtprozess der Erneuerung der Kirche zu integrieren“, sagte er.
Es deutet sich ganz offensichtlich an, dass der Synodenweg die Weltsynode massgeblich bestimmen wird. Sie wird bereits seit 2019 auf den gewünschten, sich abzeichnenden Kurs gebracht.
(Quellen: CNAd/InfoCatolica/cath.ch – FSSPX.Actualités)
Illustration: © Synod.va