„Fiducia supplicans" in der Kritik zweier Bischöfe

Quelle: FSSPX Aktuell

NNSS Athanasius Schneider und Robert Mutsaerts

Die Catholic News Agency vom 7. Juni 2024 veröffentlichte das Vorwort, das der Weihbischof von Bois-le-Duc in den Niederlanden, Robert Mutsaerts, dem Buch von José Antonio Ureta und Julio Loredo de Izcue mit dem Titel „The Breached Dam: The Fiducia supplicans Surrender to the Homosexual Movement“ [Der gebrochene Damm: Fiducia supplicans unterwirft sich der Homosexuellenbewegung] gegeben hat.

In seinem Vorwort prangert Robert Mutsaerts das römische Dokument an, das die Segnung von irregulären Ehen und gleichgeschlechtlichen Paaren erlaubt, und sieht in dieser nicht-liturgischen Segnung „einen Versuch, Frieden mit einer säkularisierten Gesellschaft zu schließen.“ 

Bischof Mutsaerts schreibt: „Gott liebt alle Menschen. Er liebt alle Sünder, aber er hasst Ihre Sünden. Er hofft inständig, dass Sie zu ihm zurückkehren, genauso wie er auf die Rückkehr des verlorenen Sohnes gehofft hat. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als euch seine Liebe zu schenken.“ 

Aus diesem Grund wirft der Prälat Fiducia supplicans vor, die „moralische Dimension der (homosexuellen) Beziehung“ nicht anzusprechen, um „dem Zeitgeist zu entsprechen“, der nicht anerkennt, dass „Barmherzigkeit existiert, weil Sünde existiert.“ 

Der niederländische Bischof präzisiert: „Ist jeder willkommen? Gewiss. Aber nicht ohne Bedingungen. Gott stellt Forderungen. Die ganze Bibel könnte auf einen Aufruf zur Reue und ein Versprechen der Vergebung hinauslaufen. Das eine kann nicht vom anderen getrennt werden. Jeder ist willkommen, aber nicht jeder nimmt die Einladung an.“ 

Am 27. Juni veröffentlichte der Weihbischof von Astana in Kasachstan, Athanasius Schneider, eine lange Studie über „die Folgen von Fiducia supplicans für die Lehre und das Leben der katholischen Kirche“. Darin erklärt er: „Die ‚Segnung‘ gleichgeschlechtlicher Paare widerspricht dem Auftrag der Kirche, zur Buße aufzurufen. 

Eine der Hauptaufgaben der Kirche ist es, Sünder zur Reue aufzurufen: „Umkehr und Vergebung der Sünden sollen in seinem Namen allen Völkern gepredigt werden“ (Lk 24,47). Und die allererste Verkündigung unseres Herrn Jesus Christus lautet: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe gekommen“ (Mt 4, 17). Die Kirche wurde gegründet und besteht, wächst und gedeiht weiterhin dank der Reue der Sünder, die es ihnen ermöglicht, die heiligmachende Gnade Gottes zu empfangen. Es ist sinnlos für eine Person, zum Katholizismus zu konvertieren, ohne zu bereuen und ein neues tugendhaftes und keusches Leben in Christus zu führen.“ 

Der Prälat prangert zudem den Missbrauch des Wortes „Diskriminierung“ an: „Fiducia supplicans wird als Waffe gegen treue Katholiken – Klerus und Laien – geschwungen, weil in ihr behauptet wird, diese ‚Segnungen‘ seien eine pastorale Initiative der Liebe und Aufmerksamkeit für diejenigen, die sich zu gleichgeschlechtlichen Menschen hingezogen fühlen, die innerhalb der Kirche unter Diskriminierung zu leiden haben. Doch diejenigen, die dies behaupten, verwechseln die Worte. Der Begriff „Diskriminierung“ wird derzeit verwendet, um ungerechtes oder nicht barmherziges Verhalten gegenüber anderen zu bezeichnen, und in diesem Sinne stimmen alle Katholiken zu, dass Nächstenliebe im wahrsten Sinne des Wortes gegenüber allen gezeigt werden muss. Aber es muss auch zwischen Gut und Böse unterschieden und differenziert werden. 

Das ist sicherlich etwas, was nicht nur rationale Geschöpfe tun, sondern was Gott selbst ganz sicher tut, da er zwischen schlechten und guten Taten unterscheidet oder diskriminiert, indem er erstere verurteilt und letztere segnet. Diejenigen, die die Kirche beschuldigen, Homosexuelle zu „diskriminieren“, verurteilen ebenfalls jegliche Unterscheidung zwischen Gut und Böse.“ 

Abschließend erinnert Bischof Schneider: „Der Prophet Jesaja erklärt: ‚Wehe denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, die aus der Finsternis das Licht und aus dem Licht die Finsternis machen ... denn sie haben das Gesetz Jahwes der Heerscharen verworfen‘ (Jes 5,20.24). Diese Verurteilung betrifft insbesondere die Hirten der Kirche, die das Volk in die Irre führen. 

Fiducia supplicans ist weder authentisch pastoral noch authentisch lehramtlich, da sie die unveränderliche göttliche Wahrheit und die beständige Lehre des kirchlichen Lehramts über das inhärente Böse sexueller Handlungen außerhalb einer gültigen Ehe, insbesondere homosexueller Handlungen, untergräbt.“