Französische Kulturministerin möchte Eintrittsgeld für Notre Dame erheben

Quelle: FSSPX Aktuell

Notre-Dame de Paris, Portal der Jungfrau Maria

Rachida Dati, die seit Januar 2024 Kulturministerin Frankeichs ist, bemüht sich laut einem Interview, das sie der französischen Zeiteung Figaro am 23. Oktober 2024 gab, um die Finanzierung für die Restaurierung des französischen Kulturerbes.

Die Idee der Kulturministerin rief sofort kirchliche Kreise auf den Plan. Ausgehend von der Feststellung, dass „überall in Europa der Zugang zu den bemerkenswertesten religiösen Gebäuden kostenpflichtig ist“ – was nicht zutrifft –, hat Rachida Dati „dem Erzbischof von Paris vorgeschlagen, einen symbolischen Tarif für alle touristischen Besuche von Notre-Dame einzuführen.“

Sie schätzt, dass „mit nur fünf Euro pro Besucher 75 Millionen Euro pro Jahr gesammelt werden könnten und damit alle Kirchen in Paris und Frankreich gerettet werden könnten. Das wäre ein wunderbares Symbol“, schloss sie. Doch hinter dieser Rechnung stellt sich ein schwieriges Problem, auf das die Diözese Paris sofort hinwies.

Die Diözese erinnerte an das Prinzip des ‚kostenlosen Eintritts in Kirchen und Kathedralen‘, das von der katholischen Kirche in Frankreich verteidigt wird, berichtete Le Figaro. Diese Unentgeltlichkeit wird mit dem „Auftrag der Kirche, bedingungslos und daher notwendigerweise kostenlos jeden Mann und jede Frau aufzunehmen“, begründet, heißt es in der Erklärung der Diözese.

Es geht darum, zwischen Pilgern, Gläubigen und Besuchern zu unterscheiden, denn es kommt natürlich nicht in Frage, dass Gläubige oder Pilger für den Eintritt in die Kirche bezahlen müssen. Und, so heißt es in der Erklärung weiter: „In Notre-Dame wurden Pilger und Besucher nie unterschieden: Die Gottesdienste werden während der Besuche gefeiert, und die Besuche werden während der Gottesdienste fortgesetzt.“

Es muss jedoch daran erinnert werden, dass vor dem Brand „nur die Türme von Notre-Dame und die archäologische Krypta ebenso kostenpflichtig waren wie die Nekropole der französischen Könige in der Basilika Saint-Denis, so das Zentrum für nationale Denkmäler“, wie Le Figaro feststellte.

In einem anderen Artikel der gleichen Zeitung, in dem ein Anwalt befragt wird, räumt dieser „als Jurist“ ein, dass die Idee „nicht schockierend“ sei, auch wenn er sie nicht befürwortet. Und er nennt als Beispiel die Basilika Saint-Denis.

Die Zeitung schließt mit den Worten: „Was auch immer geschieht, das Gesetz von 1905 verlangt, den Zugang zur religiösen Praxis nicht durch wirtschaftliche Barrieren zu behindern, und stellt zumindest eine grundlegende Forderung: Wenn der Staat Eintritt in Notre-Dame verlangen will, muss er sicherstellen, dass er Touristen und Gläubige angemessen unterscheiden kann, ohne dass letztere befürchten müssen, dass ihnen der Zugang verwehrt wird.“ Das dürfte tatsächlich das Hauptproblem sein.