Für die Christen im Sudan ist das Jahr 2025 ein Jahr des Leidens

Kathedrale St. Matthäus in Khartum
Während der Bürgerkrieg im Sudan gerade eine neue Wendung genommen hat, weit weg vom Scheinwerferlicht der Medien, das auf die Ukraine gerichtet ist, hofft die katholische Minderheit des Landes immer noch auf einen baldigen Regimewechsel, um ihren Glauben freier leben zu können.
Der Sudan hat eine zu 97 Prozent islamisierte Bevölkerung und ist der drittgrößte Goldproduzent Afrikas. Er besteht aus einem Mosaik von Ethnien, die sich gegenseitig verachten, wobei sich arabische Muslime afrikanisierten Muslimen widersetzen. Das Land verfügt über ein großes militärisches Arsenal. So ist der explosive Cocktail für das Jahr 2025 umrissen, den die katholische Minderheit im Sudan, die schätzungsweise zwischen ein Prozent und zwei Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes ausmacht, ertragen muss.
Seit 2023, dem Jahr, in dem der Bürgerkrieg zwischen der sudanesischen Armee unter der Führung von General Abdel Fattah al-Burhane und den Rapid Support Forces (RSF) von Mohamed Hamdan Daglo, genannt „Hemetti“, begann, befindet sich der Sudan in einer beispiellosen Krise. Die Kämpfe, die bereits Zehntausende von Toten gefordert und mehr als 12 Millionen Menschen vertrieben haben, haben die christlichen Gemeinschaften hart getroffen, insbesondere in Gebieten wie Khartum, Darfur und El-Obeid.
In Kosti, südlich der Hauptstadt, berichtet ein Missionar in Vatican News (7. März 2025) von den täglichen Schwierigkeiten: Drohnenangriffe, Stromausfälle und Epidemien bedrohen das Überleben der katholischen Schulen, die nach wie vor eine tragende Säule für die Bildung der Kinder sind. „Bildung ist eine der Prioritäten der Kirche im Sudan. Da die Evangelisierung verboten ist, wirken wir durch Bildung“, bezeugt der Priester, der anonym bleiben möchte.
Die katholische Kirche, die nur über begrenzte Mitteln verfügt, spielt weiterhin eine Schlüsselrolle. In Kosti ist die Schülerzahl an acht von Priestern geleiteten Sekundarschulen und sechs Kindergärten seit Kriegsbeginn von 3.000 auf 700 gesunken, da die Familien in den Süd-Sudan oder nach Kenia fliehen. Trotzdem nehmen diese Einrichtungen nun Binnenvertriebene auf und bieten inmitten des Chaos Zuflucht und Hoffnung.
Ein Chaos, das durch den Status als Getaufter nicht einfacher wird: „Wenn du Christ bist, kannst du in bestimmten Unternehmen nicht arbeiten, du kannst keine gute Position haben, du musst immer untergeordnet sein. Wenn Muslime wissen, dass du Christ bist, wenden sie sich von dir ab. Also leben Christen von kleinen täglichen Arbeiten in den Häusern von Muslimen, Arabern, um wenigstens zu überleben“, erklärt der Missionar.
Eine Verfolgung, die sich auch in der Verwaltung abspielt: „Wenn wir in den verschiedenen staatlichen Ämtern sind, werden wir gefragt: ‚Warum seid ihr Christen immer noch hier?‘ Aber weil wir glauben, dass es eines Tages eine Veränderung geben wird und sich die Dinge umkehren werden. Und nach dem Krieg wird es vielleicht einen guten Wind geben“, hofft der von Vatican News befragte Geistliche.
Ein „guter Wind“, der dank der überraschenden Allianz zwischen den sezessionistischen Streitkräften der RSF und denen der Volksbewegung zur Befreiung des Nord-Sudans, angeführt von Abdelaziz Al-Hilu, wehen würde, der ebenfalls gegen die Zentralmacht in Khartum kämpft, von wo aus General al-Burhane die Fäden zieht. Wenn sich die bewaffneten Gruppen, wie es sich abzeichnet, zusammenschließen, könnte sich die Situation ändern, zumal die neue Allianz einen demokratischeren Staat verspricht, der religiösen Minderheiten, insbesondere den Christen, mehr Rechte einräumen könnte.
Doch man muss vorsichtig bleiben, denn hier wie anderswo binden Versprechen nur diejenigen, die ihnen zuhören. Wenn auch die loyalen Kräfte von al-Burhane sich oft mit Massakern, die auch die christliche Bevölkerung nicht verschont haben, schuldig gemacht haben, so hat General „Hemetti“ nicht weniger Blut an den Händen. Da er jedoch die Gunst der Vereinigten Staaten und der ostafrikanischen Länder sucht und zum Teil schon genießt, hat „Hemetti“ alles Interesse daran, zumindest vorübergehend die Rolle eines Einigungs- und Friedensstifters zu spielen.
Der Vollständigkeit halber sollte schließlich noch die humanitäre Krise erwähnt werden, die das Land erschüttert. Ein vor kurzem statttgefundener Stromausfall, der auf einen Drohnenangriff auf das nahe gelegene Kraftwerk Umm Dabakar zurückzuführen ist, erschwert den Zugang zu Trinkwasser und erhöht das Risiko von Epidemien. In der Stadt wurden bereits mehr als 400 Fälle von Cholera registriert, und der bereits erwähnte Missionar von Kosti muss täglich darum kämpfen, dass die Hygieneregeln in der von ihm geleiteten Schule eingehalten werden, um eine Katastrophe zu verhindern.
Eines scheint sicher: Der Leidensweg der Katholiken im Sudan dürfte auch in diesem Jahr nicht am Karfreitag enden.
(Quellen: Vatican News/Le Monde – FSSPX.Actualités)
Illustration: Shmyg, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons