Für die Kirche in Angola tagt die Synode an den wahren Problemen vorbei

Quelle: FSSPX Aktuell

Martin Lasarte Topolansky, Bischof von Luena in Angola

Für den Bischof von Luena (Angola) sind die „Probleme des Westens nicht unsere Probleme“. Während die zweite Sitzung der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode Anfang Oktober 2024 eröffnet wurde, wurden Stimmen laut, die eine Sitzung bedauerten, die von den tatsächlichen Problemen, die die Kirche in ihren Missionsgebieten zu bewältigen versucht, abgekoppelt war.

„Eine synodale Kirche ist eine relationale Kirche, in der zwischenmenschliche Dynamiken den Rahmen für das Leben einer Gemeinschaft in der Mission bilden, in Kontexten zunehmender Komplexität.“ Allein dieser Auszug aus dem Instrumentum laboris (IL) reicht aus, um den Zustand kirchlicher Abgehobenheit zu beschreiben, in dem sich die von Papst Franziskus am 2. Oktober 2024 eröffnete zweite Sitzungsperiode befindet.

Martin Lasarte Topolansky, Bischof von Luena, einer Diözese, in der „die pastoralen Dringlichkeiten oft andere sind als die, über die während der Synode diskutiert wird“, wie er gegenüber dem Fidesdienst erklärte.

Topolansky nimmt kein Blatt vor den Mund: „Manchmal will man die Probleme der Kirche im Westen als die großen Probleme der Weltkirche ausgeben. Ich würde dazu neigen zu sagen: Beruhigt euch, ihr habt diese Probleme, und es ist gut, sich ihnen zu stellen, wir wünschen euch Mut. Aber unsererseits stehen wir vor so vielen anderen kritischen Problemen...“

Die Probleme auf dem afrikanischen Kontinent sind in der Tat nicht dieselben: „In meiner Diözese“, so der Bischof, „gibt es immer noch die Lepra. Es stimmt, dass in Europa die Säkularisierung voranschreitet, aber in Afrika gibt es Hunderte von Seminaristen, die bei ihrer Ausbildung unterstützt werden müssen. Wir sind eine sich entwickelnde Kirche“, betonte der Bischof von Luena.

Dieser Teil Südwestafrikas, der an die Demokratische Republik Kongo (DRK) grenzt, bleibt auch von der Geißel des Islamismus nicht verschont: „Eines der Probleme Angolas ist der Anstieg islamistischer Extremisten. In einigen Fällen heiraten christliche Mädchen muslimische Jungen, ihre Kinder werden zum Studium in Länder mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung geschickt und sind nach ihrer Rückkehr zu Muslimen geworden, die mit extremistischen Gruppen in Verbindung stehen. Es ist ein eingespielter Mechanismus“, so der Prälat.

Ganz zu schweigen vom Phänomen der Pfingstsekten und der traditionellen heidnischen Kulte: „Das sind völlig abgehobene Gruppen, die nicht einmal mit den anderen protestantischen ‚Kirchen‘ in Dialog treten“, erklärt Bischof Lasarte Topolansky. Und er fügt hinzu: „Es gibt Orte, an denen Magie und Hexerei die Hauptursache für Gewalt und Mord sind.“

All diese wichtigen Themen werfen die Frage nach der Weitsicht der Synode auf, wenn sie feststellt, dass „die Erfahrung der Kulturen und die Fruchtbarkeit der Begegnung und des Dialogs zwischen ihnen Bedingungen für die Vitalität der Kirche sind und keine Bedrohung für ihre Katholizität“. (IL Nr. 81)

Der Bischof von Luena – der einzige nicht-angolanische Prälat in diesem afrikanischen Gebiet – bleibt dennoch optimistisch, wenn er die Dynamik des Katholizismus vor Ort betrachtet: „Heute gehen die Angolaner als Missionare nach Papua-Neuguinea und in den Amazonas. Die Länder, die früher Missionare aufnahmen, sind zu Ländern geworden, aus denen Missionare ausreisen. Das Evangelium ist immer noch das gleiche, die Kirche ist von Natur aus missionarisch und wird es immer bleiben.“