Gewalt gegen Christen in Israel

Quelle: FSSPX Aktuell

Das Logo der Lehava-Bewegung

Christen und messianische Juden sehen sich in Israel zunehmender Feindseligkeit seitens ultraorthodoxer fundamentalistischer Juden ausgesetzt. Vor kurzem versuchten Aktivisten der Organisationen Lehava und Yad l'Achim, Menschen daran zu hindern, an einem Kongress messianischer Juden in Jerusalem teilzunehmen.

Die Organisationen Lehava – was „Flamme“ bedeutet – und Yad Leahim wenden sich mit solchen Aktionen gegen die christliche Präsenz und „Proselytismus“ in Israel. 

Lehava ist eine israelische Organisation, deren Hauptziel es ist, Ehen zwischen Juden und Nichtjuden zu verhindern, insbesondere Ehen von jüdischen Frauen mit arabischen Männern, das heißt vor allem mit Palästinensern. Yad Leahim ist eine israelische jüdisch-orthodoxe Organisation, die gegen Sekten und Mischehen in Israel kämpft. 

Der stellvertretende Bürgermeister von Jerusalem, Arieh King, führte kürzlich eine Gruppe religiöser Juden an, die „Missionare, geht nach Hause!“ skandierten, während sich eine Gruppe von Christen an der Westmauer zu einem Gebetsgottesdienst versammelte. Die israelischen Sicherheitskräfte waren vor Ort, um die Aktivisten zu vertreiben und die Veranstaltung zu sichern, was zur Festnahme eines der Aktivisten führte. 

Arieh King zeigte sich unbelehrbar und sprach sich dagegen aus, dass „christliche Missionare einen christlichen Gottesdienst und eine christliche Zeremonie zur Vorbereitung einer missionarischen Anstrengung für israelische Einwohner abhalten.“  

King erklärte auch, dass er nicht gegen die christliche Präsenz in Israel als solche sei, sondern gegen christliche Missionierung.

Fakt ist, dass – obwohl es seit langem nur gelegentliche Vorfälle von Feindseligkeit und sogar Gewalt gegen Christen in Israel gegeben hat – in den letzten Monaten ein Anstieg antichristlicher Übergriffe zu verzeichnen ist. Einige Analysten sind der Ansicht, dass die Zunahme der Feindseligkeiten mit der derzeitigen Regierungskoalition in Israel zusammenhängt, die weitgehend von radikalen Gruppierungen unterstützt wird. Diese wollen den jüdisch-orthodoxen Charakter Israels massiv schützen und bewahren und sprechen sich gegen die Präsenz des Christentums in der Öffentlichkeit aus. 

Eine Reihe hochrangiger israelischer Persönlichkeiten verurteilte die Gewalt gegen Christen, darunter der sephardische Oberrabbiner von Jerusalem und der Vorsitzende der Oppositionspartei in der Regierung der Stadt Jerusalem.  

Die Vorfälle ereigneten sich vor dem Hintergrund anhaltender ziviler Unruhen in Israel. Ursache dafür sind Proteste gegen die von der israelischen Regierung vorgeschlagenen Justizreformen, die zu weit verbreiteten Ausschreitungen geführt haben.