Kirche, wohin gehst du? Kardinäle treffen sich, um Bilanz zu ziehen

Quelle: FSSPX Aktuell

Kardinal Francis Arinze (Mitte).

Am Samstag, den 7. April 2018 wird ein Symposium unter dem Motto „Kirche, wohin gehst du?“ stattfinden. Es trägt den bezeichnenden Untertitel: „Man muss blind sein, um die Verwirrung nicht zu sehen, die in der Kirche am Werk ist. Das Symposium findet in Rom statt, unweit der Basilika Sankt Peter. Mehrere Kardinäle und Bischöfe werden daran teilnehmen.

Die Versammlung möchte eine kritische Bilanz des kirchlichen Lebens seit Beginn des aktuellen Pontifikats ziehen, welches seit dem 13. März 2018 nun schon sechs Jahre dauert.

Sie wird von einer italienischen Gruppe, den "Freunden des Kardinals Carlo Caffara“ organisiert, als Erinnerung an den verstorbenen Prälaten, der einer der Unterzeichner der berühmten Dubia war. In diesem Schreiben wurde der Papst angefleht, über die kontroversesten Punkte des Rundschreibens Amoris laetitia Klarheit zu schaffen. Es blieb bis heute unbeantwortet.

Das Ziel dieses Symposiums – das sich unter das geistliche Patronat von Kardinal Henry Newman stellt – ist es, eine klare Definition des obersten kirchlichen Lehramtes vorzulegen, sowie die Grenzen der Autorität des Papstes und der Bischöfe zu bestimmen.

Kardinal Francis Anrize, ehemaliger Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, welche heute von Kardinal Robert Sarah geleitet wird, und Kardinal Joseph Zen, emeritierter Bischof von Hong-Kong, haben bereits ihr Kommen angekündigt. Andere hohe Prälaten, deren Namen bald bekanntgegeben werden, haben den Organisatoren ihre Teilnahme bestätigt.

Die Versammlung wird – so berichtet der Vatikanist Sandro Magister – durch die Veröffentlichung einer declaratio [Erklärung] bzw. eines Glaubensbekenntnis beendet werden. Es wird sich auf die wesentlichen Punkte des katholischen Glaubens und der Moral beschränken, welche heute am meisten angegriffen werden.

Diese declaratio wird nicht von Prälaten unterschrieben sein, so wie die Dubia von den Kardinälen Brandmüller, Burke, Caffarra und Meisner unterschrieben waren. Die Erklärung soll der Kirche und der Welt als getreues Echo des sensus fidei [Glaubenskonsens] der Getauften vorgelegt werden.

Hoffentlich wird sie mit Aufmerksamkeit vom Nachfolger Petri aufgenommen werden, dessen Schweigen zu den Dubia immer weiter wachsende Unruhen erzeugt.