Notre-Dame de Paris: Der französische Designer de Castelbajac ist an der Wiedereröffnung zentral beteiligt

Quelle: FSSPX Aktuell

Ein Artikel in La Croix vom 19. Juni 2024 berichtet, dass der berühmte Designer Jean-Charles de Castelbajac „von der Diözese Paris beauftragt wurde“, die liturgischen Gewänder für die Wiedereröffnungszeremonie von Notre-Dame de Paris am 8. Dezember zu entwerfen.

De Castelbajac ist kein Unbekannter. Als Spross einer alten französischen Adelsfamilie aus der Gascogne, wird er in einem Beitrag von Radio France als „eine Pop-Figur, ein Künstler, Designer und Sammler, der sowohl die Eleganz und Innovation der Trikolore als auch eine subversive Mode verkörpert“ beschrieben. 

In dem Beitrag heißt es weiter: „In Castelbajacs Kreationen steckt oft Humor und Spott, in seinen Cartoon-Pullovern, seinen Ponchos für zwei oder seinen Teddybär-Mänteln.“ Dominant für seinen Stil: „Er geht zärtlich mit den Materialien und den Farben um. Es sind immer vier: Rot, Gelb, Blau und Grün, das ist die Signatur des Designers.“ 

Die Vorgeschichte 

Castelbajac war bereits von der französischen Kirche um Hilfe gebeten worden, die ihn anlässlich des Weltjugendtags 1997 in Paris mit der Einkleidung von Papst Johannes Paul II., Bischöfen und Priestern beauftragte. Das vom Papst getragene Messgewand ist mit Kreuzen verziert und die von den Priestern getragenen Messgewänder, die mit einem Regenbogen markiert sind, werden in der Schatzkammer von Notre-Dame de Paris aufbewahrt. 

In dem Artikel von La Croix heißt es, dass Jean-Charles de Castelbajac mit „2.000 Stücken, darunter Stolen, Kaseln und Dalmatiken, die die 170 Bischöfe, 700 Priester und 700 Diakone, die am 8. Dezember erwartet werden“, bekleiden sollen, beauftragt wurde. Dieser „Großauftrag, wird in Form eines Mäzenatentums von Kunst- und Handwerkshäusern angeboten“.

Die päpstliche Kasel und eine bischöfliche Kasel für den Weltjugendtag in Paris 1997

Hervorhebung des Kreuzes 

Der Designer erklärt der Zeitung La Croix, dass er „von dem Kreuz im Chor von Notre-Dame ausgegangen ist, das von Marc Couturier entworfen wurde“ und das nach dem Brand von 2019 erhalten geblieben ist. Und er fügt hinzu: „Ich hatte noch nie zuvor Gold in meiner Arbeit verwendet. Bei diesen Ornamenten wollte ich das Kreuz wieder in den Vordergrund rücken, es sollte ein Leuchtturm, ein Orientierungspunkt, eine Standarte sein.“ 

So erscheint das Kreuz „in der Mitte der Kaseln, auf den Mitren und Stolen. Auch die Farbe strahlt auf diesen Ornamenten, ein Symbol für die „Wiedergeburt Unserer Lieben Frau“. Die Bischofsgewänder werden 12 Kreuze tragen, um die 12 Apostel zu symbolisieren“. Der Designer erklärt weiter, dass er „ein wenig spirituelle Epik einfließen lassen wollte: Man muss den jungen Generationen vom Mut erzählen“, berichtet La Croix

De Castelbajac gibt zu, dass es „eine große Ehre“ war, für diese Arbeit angefragt zu werden. Er erklärt, dass er im Alter von 17 Jahren „von der Tunika des Heiligen Ludwig geprägt wurde, die ihn später bei seiner Arbeit inspirierte“, sagt er gegenüber La Croix. Bei seinem neuen Auftrag spricht er von einem Wunsch nach „Schlichtheit und Eleganz“. 

Der Artikel schließt mit der Feststellung, dass „nach der Eröffnungsperiode der Kathedrale Notre-Dame, die bis Pfingsten 2025 dauern wird, jeder Pariser Gemeinde ein Messgewand geschenkt wird.“

Die verschiedenen Ornamente, die Jean-Charles de Castelbajac für die Wiedereröffnung der Kathedrale entworfen hat