Papst Franziskus treibt Universitätsreform voran
Päpstliche Universität Urbaniana
Der Papst legte kürzlich offenbar Wert darauf, die Reform der päpstlichen Universitäten, insbesondere der Urbaniana, die die römische Kurie scheinbar nur zögerlich umsetzt, selbst voranzutreiben. Im Blickpunkt steht dabei der Haushaltsvoranschlag des Heiligen Stuhls, der vorsieht, den Gürtel für das Jahr 2025 noch ein paar Löcher enger zu schnallen.
Die Ursprünge der Päpstlichen Universität Urbaniana gehen auf den 1. August 1627 zurück, als Urban VIII. mit der Bulle Immortale Dei Filius das der Kongregation De propaganda fide unterstellte Collegio Urbano ins Leben rief. In ihm wurden Generationen von einheimischen Missionaren und Seminaristen ausgebildet, um den Katholizismus in den Missionsländern zu verbreiten.
Am 1. Oktober 1962, wenige Tage vor der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965), „erhob Papst Johannes XXII. mit dem Motu Proprio Fidei Propagandae die Urbaniana in den Rang einer Päpstlichen Universität“, so der entsprechende Wikipedia-Eintrag, und stärkte damit ihr Prestige. Dennoch ist es für einige nun höchste Zeit, eine Institution zu reformieren, die den Heiligen Stuhl viel Geld kostet – ein Luxus, den man sich angesichts der defizitären Finanzen des Vatikans nicht mehr leisten kann und will.
Papst Franziskus gab am 25. Februar 2023 in einer Ansprache an das akademische Personal der Päpstlichen Universitäten den Kurs vor: „Ich nutze die Gelegenheit, die mir hier gegeben wurde, um Ihnen zu sagen, dass es zu viele kirchliche Universitäten in Rom gibt. Ihr müsst euch einigen und eine gewisse Form der Einheit erreichen: Einheit in den Studienprogrammen (...) Einigt euch, sprecht miteinander.“
Am 30. August 2024 wurde schließlich eine außerordentliche Vollversammlung einberufen, um klare Wege für die Reform der päpstlichen Universitäten, insbesondere der Urbaniana, aufzuzeigen: „Die Einberufung dieser Vollversammlung, an der Kardinäle und Bischöfe aus allen fünf Kontinenten teilnehmen, ist ein Zwischenschritt im kirchlichen Erkenntnisprozess über den gegenwärtigen und zukünftigen Weg der Urbaniana-Universität“, erklärte Pater Gianni Valente dem Fides-Magazin gegenüber.
Der argentinische Pontifex gab die Spielregeln vor: „Es gibt ein Projekt, das auf die Absorption der Urbaniana durch die anderen päpstlichen Universitäten abzielt, das ist nicht möglich“, so Franziskus. Für den Papst kann nur „eine historische und angesehene Institution wie die Urbaniana, die ihre eigene Identität hat, angemessene Antworten auf die Fragen geben, die die heutige Realität der Kirche und der Welt stellt“.
Da der Heilige Stuhl im nächsten Jahr 1,5 Millionen Euro einsparen will, forderte Papst Franziskus deswegen eine Allianz „der sechs universitären Einrichtungen, die der Jurisdiktion des Heiligen Stuhls unterstehen – Lateran, Urbaniana, das Päpstliche Institut für Arabische und Islamische Studien und die Institute für Christliche Archäologie, für Kirchenmusik und für Ehe- und Familienwissenschaften –, um Einsparungen zu erzielen“, wie die Nachrichtenagentur cath.ch berichtet.
In den Details der Reform forderte Franziskus eine „Zusammenlegung“ von Studiengängen, die sich an den Universitäten überschneiden, die „gemeinsame Nutzung“ von Lehrkräften und „die Beseitigung von Verschwendung, die sinnvolle Planung von Aktivitäten, die Aufgabe überholter Praktiken oder wenig origineller Projekte“, so Fides.
(Quellen: Zenit/cath.ch/Fides/Wikipédia – FSSPX.Actualités)
Illustration: Alekjds, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons