Peking: Weihe des Bischofskoadjutors ganz im Sinne des Geheimabkommens

Quelle: FSSPX Aktuell

Bischof Matthew Zhen Xuebin

Matthew Zhen Xuebin wurde am 25. Oktober 2024 in Peking zum Bischofskoadjutor geweiht, um dem derzeitigen Bischof Li Shan in der Erlöserkathedrale zu assistieren und ihm nachzufolgen. Papst Franziskus hatte die Ernennung am 28. August dieses Jahres genehmigt. Li Shan ist seit 2007 Bischof von Peking.

Die Feier fand in Anwesenheit von etwa 149 Priestern und 500 Gläubigen statt, die die katholische Gemeinschaft in Peking, aber auch in Shanxi, wo der neue Bischof herstammt, repräsentierten, berichtet AsiaNews.

Die Bischofserhebung wurde gemäß der Praxis im Falle der Umsetzung des chinesisch-vatikanischen Abkommens, das gerade um vier Jahre verlängert wurde, aber immer noch geheim gehalten wird, im Bulletin des vatikanischen Presseamtes vom 25. Oktober angekündigt. In der Mitteilung heißt es, dass die Ernennung vom 28. August datiert war.

AsiaNews bemerkt, dass die Ernennung die Erneuerung des Abkommens vorauseilend manifestierte. Die Website des Päpstlichen Instituts für Auslandsmissionen stellt mit Erstaunen fest, dass keine offizielle Begründung für die Ernennung eines Prälaten mit dem Recht auf die Nachfolge eines Pastors, der nur wenig älter ist als er selbst, angegeben wurde.

AsiaNews berichtet weiter, dass Li Shan selbst – der auch Vorsitzender der Patriotischen Vereinigung der chinesischen Katholiken (KPV) und Vizepräsident des chinesischen Bischofsrats ist [beides Strukturen, die der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) unterstehen] – die Ernennung eines Koadjutors beantragt hat, indem er den Mann benannte, der seit langem sein engster Vertrauter war.“

AsiaNews weiter: „Das vom Vatikan veröffentlichte Profil von Bischof Zhen, der am 10. Mai 1970 in Changzhi geboren wurde, erwähnt ausdrücklich, dass er nach seinen ersten Jahren im Seminar in Peking und vor seiner Priesterweihe ‚von 1993 bis 1997 sein Studium an der St. John's University (USA) fortsetzte und einen Bachelor in Liturgie erwarb‘.“

In den biografischen Notizen, die auf der offiziellen Website der Patriotischen Vereinigung der chinesischen Katholiken veröffentlicht wurden, wurde dieses Detail über sein Studium in den USA hingegen weggelassen. Das ist wahrscheinlich kein Zufall.

Die Bischofsweihe zeigt wieder einmal, dass die von der KPCh ausgewählten Bischöfe ihr unterworfen sind und den schismatischen Strukturen angehören, die von der Partei geschaffen wurden, um die Bischöfe dem Einfluss Roms zu entziehen. Durch das Wunder der Unterzeichnung des Abkommens sind sie nun „in voller Gemeinschaft“, auch wenn sie sich strikt an die Linie der KPCh halten.

Insbesondere lässt die KPV Bischöfe, Priester und Gläubige regelmäßig indoktrinieren, damit sie der von Xi Jinping auferlegten Linie der „Sinisierung“ des Katholizismus folgen, die nichts mit Inkulturation zu tun hat, sondern mit der Einführung des Marxismus in die Religion.

Außerdem üben die Bischöfe dieser Struktur Druck auf die Priester aus, sich bei der KPV anzumelden. Sie können dabei auf die Zustimmung des Vatikans zählen, der zwar nicht zur Anmeldung bei der Vereinigung zwingt, sie aber toleriert.

Was die Ernennung des Koadjutors des Bischofs von Peking betrifft, so ist es schwierig, hinter die Kulissen zu blicken. Dennoch ähnelt der Vorgang stark den Manövern, die man innerhalb der Apparate der KPCh beobachten kann. Und er zeigt, dass die Bistümer nur ein Rädchen im Getriebe der Partei sind, um die Katholiken zu kontrollieren.