Porträt der Patriotischen Vereinigung chinesischer Katholiken (Teil 11)

Quelle: FSSPX Aktuell

He Chengxiang, Direktor des Büros für religiöse Angelegenheiten des Staatsrates

Dieser und die folgenden Artikel sollen einen ganz besonderen Teil der Realität darstellen, die das Leben der Katholiken in China beeinflusst. Denn die Katholiken Chinas haben nur die Wahl, sich entweder der Kommunistischen Partei Chinas unterzuordnen oder im Untergrund in Acht und Bann zu geraten und vielleicht ihr Leben zu verlieren. Der Artikel wird außerhalb Chinas online gestellt. So kann der unwissende Leser, unter anderem die Herausforderungen des Abkommens zwischen China und dem Vatikan verstehen, das im Oktober erneuert werden soll.

Vierzig Jahre nach der Gründung der Patriotischen Vereinigung chinesischer Katholiken ist es möglich, den Zweck und die Ziele zu entschlüsseln, die die Führer der Kommunistischen Partei Chinas mit eben dieser Gründung erreichen wollten.  

(Fortsetzung) 

Das Jahr 1956: Im ersten Halbjahr des Jahres 1956 arbeiteten alle lokalen und provinziellen Büros für religiöse Angelegenheiten und alle Hauptführer der patriotischen Vereinigungen fieberhaft daran, die Einberufung einer „Vorsitzung eines Vorbereitungskomitees der Nationalen Patriotischen Vereinigung“ in Peking vorzubereiten. Eine der Hauptaufgaben war es, chinesische Bischöfe und Diözesanverwalter zu diesem ersten Vorbereitungstreffen „einzuladen“. Der Begriff „Einladung“ war ein reiner Euphemismus; er kaschierte letztlich den Einsatz aller möglichen Druckmittel, um die „freiwillige und freie“ Mitgliedschaft der höchsten kirchlichen Autoritäten zu erpressen. 

Informationen aus der Zeit, insbesondere die in den letzten zehn Jahren gesammelten Zeugnisse, erklären die Methoden der Überzeugungsarbeit: „Eine Gruppe patriotischer Katholiken hielt eine Reihe von Treffen gegen den Bischof ab, um ihn zu zwingen, sich an die Religionspolitik der Regierung zu halten. Die Anschuldigungen enthielten die üblichen Terminologien von Konterrevolutionär, Spion im Sold der Imperialisten, Saboteur...“. 

Als Ergebnis dieser Vorarbeit trafen sich vier Bischöfe, elf General- oder Diözesanverwalter und zehn Laien vom 19. bis 25. Juli 1956 in Peking, um die offiziellen Förderer der Nationalen Patriotischen Vereinigung der Katholiken Chinas zu werden. Auf der Basis des 1949 erstellten Verzeichnis der katholischen Missionen in China kamen insgesamt 36 katholische Persönlichkeiten aus 23 verschiedenen Diözesen, von den 139 kirchlichen Zirkumskriptionen im Land. Pater Zhang Shilang, Vikar von Shanghai, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Peking reisen, aber sein Name wurde immer noch in die Liste aufgenommen, wodurch die Zahl der „Promotoren“ auf 37 stieg. 

Ich berichte weiteren Fortsetzungen über die Texte der Zeit, die den Verlauf der Ereignisse und ihre Bedeutung erzählen. 

Die Vorsitzung des Vorbereitungsausschusses – 19. Juli 1956 

Die Vorsitzung des Vorbereitungskomitees der Patriotischen Vereinigung chinesischer Katholiken ist in Peking erfolgreich zu Ende gegangen“, schrieb ein chinesischer Korrespondent. Und weiter: „Die Vorsitzung des Vorbereitungskomitees der Patriotischen Vereinigung der chinesischen Katholiken wurde von neun Persönlichkeiten, kirchlichen und laienhaften, angekündigt, die an der zweiten Plenarsitzung des zweiten Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes teilgenommen hatten. Das Treffen fand vom 19. bis 25. Juli 1956 in Peking statt und wurde erfolgreich abgeschlossen. 

 

Unter den Teilnehmern waren Bischof Wang Wencheng von Nanchong (Sichuan), Bischof Zhao Zhensheng von Xianxian (Hebei), Bischof Yi Huanhua von Xiangfan (Hubei) und Bischof Li Boyu von Zhouzhi (Shaanxi). Ebenfalls anwesend waren die Priester Li Weiguang, der Apostolische Administrator von Nanjing (Jiangsu), Dong Wenlong, der Generalvikar von Jinan (Shandong), Li Chunwu, der Generalvikar von Peking, Li Debei von Tianjin und der Laie Yang Shida von Shanghai. Insgesamt 36 Personen. […] Am 19. Juli 1956, nach der Verabschiedung der Tagesordnung und des Präsidialausschusses, hielt Bischof Wang Wencheng die Eröffnungsrede. Auf Einladung der Präsidentschaft beteiligte sich der Direktor des Büros für religiöse Angelegenheiten des Staatsrates, He Chengxiang, an der Arbeit und stellte die Religionspolitik der Regierung dar, indem er aktuelle Ereignisse kommentierte. […] Insbesondere konzentrierte sich He Chengxiang auf die Darstellung der Erfolge, die beim sozialistischen Aufbau des Landes erzielt wurden, die Politik der Regierung zum Schutz der Religionsfreiheit und die Bedeutung der patriotischen und antiimperialistischen Bewegung der Katholiken. […] In den Gruppendiskussionen und Plenarsitzungen sprachen katholische Geistliche und Laien begeistert und erkannten einstimmig an, dass es zur besseren Umsetzung der Arbeit der 'Liebe zu Heimat und Religion' absolut notwendig sei, eine patriotische Organisation auf nationaler Ebene zu gründen. Sie fügten hinzu, dass es angemessen sei, eine solche Organisation zu gründen. Alle drückten ihr festes Vertrauen aus, die Kräfte des katholischen Klerus und der Laien effektiv zu mobilisieren, um die katholische Kirche gut zu führen.