Reliquien des heiligen Thomas von Aquin
Das Jahr 2023 markiert den Beginn eines dreifachen Jubiläums des großen Kirchenlehrers, des heiligen Thomas von Aquin. So wird im Jahr 2023 der siebenhundertste Jahrestag seiner Heiligsprechung begangen, 2024 der 750. Todestag und 2025 der achthundertste Geburtstag. Das ist auch der Grund, weshalb die Reliquien seit 1369 zum ersten Mal ausgestellt werden.
Thomas von Aquin wurde am 28. Januar 1225 geboren, starb am 7. März 1274 in der Abtei Fossanova und wurde am 18. Juli 1323 von Papst Johannes XXII. heiliggesprochen. Anlässlich des 700. Jahrestages der Heiligsprechung des Doctor Angelicus wurde die Schädelreliquie des heiligen Thomas von Aquin in ein neues Reliquiar überführt. Sie wurde unter dem Altar des Jakobinerklosters in Toulouse, der Wiege des Dominikanerordens, aufbewahrt und war seit dem Jahr 1369 nie mehr ausgestellt worden. Die letzte Begutachtung (Rekogniszierung) durch Dominikaner erfolgte jedoch 1974.
Das neue Reliquiar wurde von Augustin Frison-Roche in hunderten von Arbeitsstunden angefertigt. Am Freitag, dem 27. Januar, wurde es gesegnet, um den Schädel des Heiligen aufzunehmen, bevor es zur Eröffnungsmesse des siebten hundertjährigen Jubiläums in die Kirche der Jakobiner überführt wurde.
Anschließend wird das Reliquiar auf eine große Reise durch Frankreich und das Ausland gehen: Die erste Station ist das Dominikanerkloster in Bordeaux. Anlässlich dieses dreifachen Jubiläums hat die Apostolische Pönitentiarie auf Erlass von Papst Franziskus den Gläubigen, die seine Reliquien verehren, einen vollkommenen Ablass gewährt.
Der Heilige Thomas von Aquin, dessen schönster Titel zweifellos der des „gemeinsamen Lehrers der Kirche“ ist, wird auch der Fürst der Theologen oder der Engelsdoktor genannt. Der Papst, der ihn heiligsprach, Johannes XXII., hatte folgende Worte, als er über sein bekanntestes Werk, die Summa Theologica, sprach: „Quot articula, tot miracula“, „so viele Wunder wie Artikel“. Wenn man bedenkt, dass es in diesem Werk mehr als 3.000 Artikel gibt...
Das Werk des heiligen Doktors besticht durch seine außerordentliche Geschlossenheit, die auf einer äußerst fundierten Theologie und einer überlegenen Philosophie beruht, die von einer sehr gründlichen Kenntnis der Väter und der antiken Autoren begleitet wird. Jede Frage wird in diesem höheren Licht gesehen. Aus diesem Grund haben die Päpste das Studium der Werke des heiligen Thomas stets gefördert.
Heute ist der gemeinsame Lehrer aktueller denn je, beim Kampf gegen moderne Irrtümer.
(Quellen: Le Figaro/dominicains.com – FSSPX.Actualités)
Illustration: © Sophie Delay
