Robert Kardinal McElroy: Ernannt als Erzbischof von Washington

Quelle: FSSPX Aktuell

Kardinal Robert McElroy

Wenige Tage vor dem Amtsantritt von Donald Trump für eine zweite Amtszeit im Weißen Haus gab der Heilige Stuhl den Namen des Nachfolgers von Kardinal Wilton Gregory an der Spitze der Erzdiözese von Washington D.C. bekannt. Der neue Erzbischof der Bundeshauptstadt ist bekannt dafür, ein progressiver Kirchenmann zu sein, der sich vehement gegen die Linie der zukünftigen Regierung stellt.

Zwischen dem Vatikan und der zukünftigen US-Regierung kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen. Vor kurzem ernannte Donald Trump mit Brian Burch einen Kritiker des aktuellen Pontifikats zum Botschafter der ersten Weltmacht im Vatikan.

Der argentinische Pontifex beschloss nun, Kardinal Robert McElroy, zuvor Erzbischof von San Diego in Kalifornien, zum Erzbischof von Washington D.C. zu ernennen. Die Ernennung wurde am 6. Januar 2025 bekannt gegeben.

Der bald einundsiebzigjährige neue Ordinarius der Bundeshauptstadt ist ein Mann, der für seine Progressivität bekannt ist. Als Verfechter der Synode über die Synodalität und ihrer Reformen, als Befürworter des Zugangs zur Kommunion für irreguläre Paare oder abtreibungsfreundliche Politiker, als Unterstützer von Migranten und „sexuellen Minderheiten“ könnte der neue Erzbischof der Bundeshauptstadt schnell auf den Anti-Wokismus stoßen, der bald vom Weißen Haus ausgehen wird.

Für Massimo Faggioli, einen progressiven Theologen, der von The National Catholic Reporter – einem eher linksliberalen US-katholischen Presseorgan – befragt wurde, ist diese Ernennung „eine der wichtigsten im Pontifikat von Franziskus“ und verheißt ein echtes Kräftemessen für die Zukunft.

„Ein vorsichtigerer Vatikan hätte McElroy wahrscheinlich nicht für die Leitung einer der wichtigsten Erzdiözesen des Landes ausgewählt, und viele hielten ihn für zu progressiv, um für diesen Posten nominiert zu werden“, so der Wissenschaftler, der in dem hohen Prälaten einen Mann sieht, der wohl viel ‚linker‘ ist als die Mehrheit des amerikanischen Episkopats.

Die römische Entscheidung kam zu einem Zeitpunkt, als der US-Kongress auf dem Kapitolshügel feierlich den Sieg von Donald Trump anerkannte. Massimo Faggioli sieht darin ein starkes Zeichen „zu einem Zeitpunkt, an dem Donald Trump sich anschickt, sein Programm zur Abschiebung von Migranten durchzuführen.“

Der neue Erzbischof von Washington legte sich schnell mit dem Nachfolger von Joe Biden an: „Die katholische Kirche lehrt, dass ein Land das Recht hat, seine Grenzen zu kontrollieren. Und der Wunsch unserer Nation, dies zu tun, ist ein legitimes Bestreben“, sagte McElroy kurz nach seiner Ernennung bei einer Pressekonferenz in der St.-Matthäus-Kathedrale. Er fügte jedoch sofort hinzu: „Gleichzeitig sind wir immer dazu aufgerufen, einen Sinn für die Würde jeder menschlichen Person zu haben. Daher wäre der auf hoher Ebene beschlossene Plan einer wahllosen Massendeportation etwas, das mit der katholischen Lehre unvereinbar ist.“

Massimo Faggioli: „Der Stein, der in den Garten von Donald Trump geworfen wurde, ist groß und verspricht zukünftige seismische Nachbeben... Doch vorerst kann sich der gewählte Präsident trösten: Einer seiner größten Unterstützer, der Kardinal-Erzbischof von New York, wird das Eröffnungsgebet bei der Amtseinführung des 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten leiten.“

„Der Präsident war so freundlich, mich zu bitten, dieses Gebet zu sprechen“, sagte Erzbischof Timothy Dolan und fügte hinzu, dass der neue starke Mann Amerikas „seinen christlichen Glauben ernst nimmt.“