Rom: Ausbildung für Exorzisten
Vom 16. bis zum 21. April 2018 fand in Rom eine Fortbildung zu Exorzismus und Austreibungsgebeten statt. Sie wurde vom Institut Sacerdos der päpstlichen Universität Regina Apostolorum organisiert.
„Seien wir ehrlich: die Welt der Exorzismen ist ein schwieriges Gebiet“, so äußerte sich am 8. April 2018 Pater Pedro Barrajon, Theologieprofessor an der päpstlichen Universität Regina Apostolorum in den Vatican News. „Aber vergessen wir nie“, fügt er hinzu, „dass es ein Dienst der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit ist.“
Bezüglich der Schwierigkeit Priester zu finden, die sich bereit erklären, ihre Sendung als Exorzist auszuüben, antwortet Pater Barrajon: „Ein Priester müsste bereit sein, das Amt des Exorzisten zu übernehmen, wenn der Bischof ihn darum bittet, selbst wenn ihm das nicht gefällt. Ich verstehe, dass das auf den ersten Blick nicht sehr anziehend wirkt.“ Er fügt hinzu, dass dieses Amt nicht nur eine Beigabe, sondern sehr wichtig ist: „Jeder Priester muss diese Fähigkeit erlernen: er muss ausgebildet sein, um sich konkreten Fällen zu stellen. Einen Exorzismus durchzuführen ist kein Zauberkunststück.“
Der Theologieprofessor erinnert an die Entstehungsgeschichte dieses Kurses: „Es war vor 15 Jahren, als einige Priester, die unser Institut besuchten, uns baten, mehr über den Exorzismus und das Austreibungsgebet zu erfahren. Sie fühlten sich nicht vorbereitet. So entstand die Idee, ihnen eine seriöse, wissenschaftliche, theologische und interdisziplinäre Übersicht“ zu diesem Thema zu bieten. „Während mehrerer Jahrzehnte“, so bekennt der Priester, „hat die Theologie den Unterricht in diesem Thema vernachlässigt.“
Nach Vatican News haben sich Anfragen um einen Exorzismus in dreißig Jahren verdreifacht. In Italien soll es laut aktuellen Zahlen mindestens eine halbe Million Menschen geben, über die schon einmal ein Exorzismus gesprochen wurde.
Warum soll man einen Exorzismus in Anspruch nehmen?
In einer Welt, die Satan freie Hand lässt, ist es wichtig, dass die Priester ihre Macht als Exorzisten ausüben können. Aber muss man nicht auch auf das Verschwinden der heiligen Riten der Kirche hinweisen, die zum Ziel haben, den Teufel und seinen Einfluss zu bekämpfen?
In Anwendung der Ratschläge des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde die Weihe zum Exorzisten abgeschafft; sie wurde zum einfachen Dienst, wie auch alle übrigen Niederen Weihen, welche die Kandidaten auf dem Weg zur Priesterweihe empfangen. Im neuen Taufritus wurden die meisten exorzistischen Riten abgeschafft, welche den Teufel vertreiben, um der heiligmachenden Gnade Platz zu machen.
Schlimmer noch: Die heilige Messe, durch die Satan besiegt wurde, ist einer protestantisch angehauchten Reform zum Opfer gefallen, welche ihren Wert und ihre Wirkung verfälscht hat.
Erzbischof Marcel Lefebvre hat in seinem Kampf für die Bewahrung der kirchlichen Tradition und für den unveränderten Ritus des heiligen Messopfers das Geheimnis der Bosheit verstanden, welches sich gerade im Heiligtum erfüllt:
„Wir sind es der Wahrheit schuldig, ohne Angst vor einem Irrtum zu sagen und zu betonen, dass die Messe, die vom hl. Papst Pius V. festgelegt wurde, klar die großen Wahrheiten des Opfers und der Realpräsenz und des Priestertums ausdrückte, sowie die wesentliche Verbindung mit dem Kreuzesopfer, von dem die ganze übernatürliche Wirkung der Messe herrührt.
Diese Wahrheiten bilden den Kern des Opfers, welches unser Herr Jesus Christus uns selbst vermacht hat. Es kann die allerschlimmsten Folgen haben, den Ausdruck unseres Glaubens an diese Wahrheiten zu schmälern und zu verwischen, weil die Heilige Messe das Herz, die Seele und die mystische Quelle der Kirche ist.
Die ganze Geschichte des Protestantismus ist eine Illustration dieser blasphemischen Worte Luthers: „Zerstören wir die Messe, dann werden wir die Kirche zerstören.“ (Konferenz im März 1971 in Barcelona). Das ist das Meisterstück Satans.
In derselben Konferenz zitierte der Gründer der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. den Dichter Jacques Debout, in dessen Gedicht Satan selbst bekennen muss, wie hoch der Wert einer heiligen Messe ist:
Der Teufel des Reichtums: Was hat er uns entgegenzusetzen?
Satan: Das ewige Opfer, das den Kopf mir zerstößt
und trotz all meiner Mühen die Lebendigen und Toten erlöst.
Im verborgenen, aber wahren Schicksal der Nationen
sind alle Messen Revolutionen.
Unsichtbar sind sie, doch lässt mich ihre Tiefe erzittern,
da sie vermögen, den innersten Kern der Welt zu erschüttern.
Durch Priester und Messbuch tut eine Kraft sich kund,
vor der das ganze Universum verstummt.
Und stoße ich einmal an ein Hindernis,
dann weiß ich den Grund meiner Ohnmacht gewiss:
in irgendeiner Kirche, einer Scheune, einer Hütte
hält in seinen Händen mit flehentlicher Bitte
ein schwacher Mensch, ärmlich und klein,
die gewaltige Hostie und den gefürchteten Wein.
(Sources : Vatican News/Zenit/Mgr Lefebvre - FSSPX.Actualités - 23/04/2018)