Tiefststand bei Priesterweihen in Deutschland

Quelle: FSSPX Aktuell

Das Bistum Eichstätt hat im Jahr 2024 nur zwei Priester geweiht

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat die Zahl der Priesterweihen für 2024 veröffentlicht, die einen unglaublichen Rückgang zeigt. Für die 27 deutschen Diözesen gab es insgesamt 29 neue Priester, eine Zahl, die als „historisch niedrig“ bezeichnet wird. Doch die Vorjahre waren diesbezüglich auch nicht besser.

Die Website der DBK bietet eine Tabelle der Weihen in Deutschland über einen Zeitraum von 63 Jahren. Im Jahr 1962, dem Jahr der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, ordinierte die deutsche Kirche 557 Priester. Die meisten Diözesen mit zweistelligen Zahlen, allein das Erzbistum Paderborn mit 53 neuen Priestern. Im Jahr 1965, dem Jahr des Konzilsendes, war die Zahl auf 500 gesunken.

Im Jahr 1969 betrug die Zahl der Weihen nur noch 356, was einem Verlust von einem Drittel im Vergleich zu 1962 entspricht. Und im Jahr 1974 erreichte die Zahl nicht einmal 200 (196), was wiederum einem Verlust von etwa einem Drittel entspricht. Es folgte eine Stabilisierung, die Zahl stieg wieder über 200 und näherte sich 1989 (297) und 1990 (295) 300 an, aber seit 1971 lag die Zahl der Weihen in den meisten Diözesen nur noch im einstelligen Bereich.

Nach 1990 nahm die Zahl der Weihen wieder ab und fiel 1995 (186) wieder unter 200, dann 2008 (93) unter 100 und blieb dort. Seit 2012 gibt es in keinem Bistum mehr zweistellige Zahlen bei den Weihen. Im Jahr 2022 gab es nur noch 33 Weihen und 29 im Jahr 2024. Elf Bistümer verzeichneten überhaupt keine Weihen. Das Bistum Trier führt die Liste mit vier geweihten Priestern an.

Dramatisch ist die Situation in den fünf ostdeutschen Diözesen. Im Jahr 2024 fanden nur zwei Ordinationen statt. Es handelte sich um Männer über 45 Jahren. Die Diözesen Magdeburg, Dresden-Meißen und Görlitz konnten keinen einzigen Kandidaten vorweisen. Die Säkularisierung in der ehemaligen DDR ist zweifellos die Ursache, denn im Jahr 2012 bekannten sich 59 Prozent der Ostdeutschen zu ihrer Atheismus.

Die DBK hat auch die Zahlen über die Zulassungen von Kandidaten zum Priesteramt veröffentlicht. Derselbe Rückgang ist zu beobachten. Die ersten Zahlen beginnen im Jahr 1972 (348) und steigen bis 1985 auf 628. Danach sinken sie ziemlich schnell, um sich bis 2007 bei etwa 200 zu stabilisieren, wo der Rückgang wieder einsetzt und nach 2016 unter 100 fällt.

Im Jahr 2024 wird die Zahl für alle Diözesen zusammen 47 betragen. Aber wie bekannt und verständlich ist, wird es am Ende der Ausbildung nicht so viele Weihen geben.

Ein Beispiel für den dramatischen Rückgang der Priesterberufungen in Deutschland ist das Bistum Münster, einst eine Hochburg des katholischen Glaubens. In den 1950er Jahren wurden in diesem Bistum jedes Jahr Dutzende von Priestern geweiht. Ab den 1970er Jahren sank die Zahl auffällig.

Dieser katastrophale Rückgang fällt mit den konziliaren und postkonziliaren Jahren, mit der Liturgiereform und dann mit dem verhängnisvollen Synodalen Weg zusammen. All dies zeigt, wie sehr die Progressiven seit 1962 in ihrer eigenen Blase leben. Eine Blase, die so oder so platzen wird.