Trappistenmönche verlassen die Abtei Oelenberg im Elsass
Die Abtei Notre-Dame d'Oelenberg
Am 8. Juni 2024 haben die Trappisten der elsässischen Abtei Oelenberg ihr Kloster endgültig verlassen, wie sie auf der Website der Abtei angekündigt hatten. Von diesem Zeitpunkt an, so erklärten sie, wird die Messe jeden Sonntag in der Krypta stattfinden, die von Montag bis Samstag geöffnet ist.
Die Mühle, in der das Oelenberg-Mehl hergestellt wird, und der Klosterladen werden dank eines Teams von Angestellten vor Ort weiter betrieben.
Die Erzdiözese Straßburg veröffentlichte eine Mitteilung vom 28. Mai dieses Jahres von Dom Samuel Lauras, Abt des tschechischen Klosters Nový Dvůr und Klosterkommissar von Oelenberg. „Seit zwei Jahren schon“, so Lauras, „denken die Mönche von Oelenberg über ihre Zukunft nach. Denn die Überalterung der Mönche und der altersbedingte Rücktritt ihres Abtes im Jahr 2017 erlauben es ihnen nicht mehr, das monastische Leben in Oelenberg gemäß der Regel des Heiligen Benedikt zu führen, unter Bedingungen, die für die Ausbildung junger Brüder geeignet und materiell zufriedenstellend sind. Der Zisterzienserorden der strengen Observanz und die Diözese Straßburg haben vertrauensvolle Beziehungen
aufgebaut, um gute Lösungen für diese Situation zu finden, sowohl für die Mönche als auch für diejenigen, die an ihrer Präsenz im Elsass hängen“, fährt Dom Samuel fort.
Er erklärt, „die anhaltende Säkularisierung, der die Christen in Europa mutig entgegentreten, schwächt die Klöster und es ist nicht möglich, auf Hilfe von anderen Gemeinschaften zu hoffen. Den Mönchen wurde Zeit gegeben, um frei zu erkennen, was Gott von ihnen
erwartet. Nach einer zweimonatigen Klausur in verschiedenen Klöstern des Ordens bis zum Pfingstsonntag 2024 haben sie beschlossen, sich diesen Gemeinschaften anzuschließen, um eine endgültige Niederlassung in Betracht zu ziehen, damit sie ihre Kräfte mit denen ihrer Brüder in diversen Abteien vereinen können.“
In der Pressemitteilung heißt es: „Der Zisterzienserorden der strengen Observanz und die Diözese bereiten nun eine christliche Zukunft auf dem Gelände des Klosters vor“. 1046 gründete Heilwig von Dabo, Gräfin von Egisheim und Mutter von Papst Leo IX., auf dem Hügel (Berg) entlang eines Wasserlaufs (Oelen) ein Priorat der Regularkanoniker des heiligen Augustinus. Leo IX. weihte die Kirche im Jahr 1049 und hinterlegte dort Reliquien des heiligen Märtyrers Romanus.
Während der Französischen Revolution wurden die Gebäude der Abtei an einen Industriellen aus Mülhausen verkauft. Die Mönche des Zisterzienserordens der strengen Observanz ließen sich 1825 in der Abtei nieder.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Notre-Dame d'Oelenberg 200 Mönche, darunter 80 Priester und 120 Laienbrüder, wie auf der Website der Abtei zu lesen ist. Im Jahr 2023 waren nur noch zehn übrig, darunter zwei über 80-Jährige, und vier Brüder in der Ausbildung, mit 25.000 Quadratmetern an Gebäuden, die instand gehalten werden mussten.
(Quellen: abbaye oelenberg/diocèse Strasbourg/DICI n°445 – FSSPX.Actualités)
Illustration: Flickr / heihel (CC BY-NC-ND 2.0)