Trumps neuer Botschafter im Vatikan

Quelle: FSSPX Aktuell

Brian Burch

Donald Trumps Personalentscheidungen gefallen nicht jedem. Nun hat der US-amerikanische zukünftige Präsident ausgerechnet Brian Burch zum Botschafter der Vereinigten Staaten beim Heiligen Stuhl ernannt hat. Burch ist ein konservativer Katholik, der dem rechten Rand der Republikanischen Partei zugeordnet wird. Er teilt die Positionen des Pontifex – sobald sie progressiv gefärbt sind oder Nachsicht mit Migranten zeigen – nicht.

„Brian ist ein gläubiger Katholik, ein Vater von neun Kindern, er liebt die Kirche und die Vereinigten Staaten. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und zeigt außergewöhnliche Führungsqualitäten, wie er durch die Gründung einer der größten katholischen Interessengruppen in unserem Land bewiesen hat“, schrieb Donald Trump am 20. Dezember 2024 auf dem sozialen Netzwerk Truth.

Eines ist sicher: Der 47. Präsident der Vereinigten Staaten dankt auf diese Weise jemandem, der einen nicht unerheblichen Beitrag zu seiner Wahl am 5. November geleistet hat. Brian Burch, der Vorsitzende von CatholicVote, hatte sich nämlich intensiv für „seinen“ Kandidaten bemüht, indem er die Wahlkampftechnik des Geofencing anwandte, bei der er systematisch regelmäßig praktizierende Katholiken in den Schlüsselstaaten – den zehn Swing States, auf die man sich konzentrieren muss, um den Sieg zu erringen – identifizierte und ansprach.

Was in den Korridoren des Apostolischen Palastes jedoch für Gesprächsstoff sorgen könnte, ist vor allem das Profil des neuen Vertreters der ersten Weltmacht im Vatikan, der als Gegner von Papst Franziskus bekannt ist. Die amerikanische Presse auf der anderen Seite des Atlantiks wies nicht ohne Ironie darauf hin, dass Brian Burch den „numerischen Rekord in Sachen Kritik“ an mehreren Ausrichtungen des Pontifikats hält, die für seinen Geschmack als zu „progressiv“ gelten.

Dies gilt insbesondere für die Veröffentlichung des päpstlichen Dokuments Fiducia supplicans, das die nicht-rituelle Segnung von kirchenrechtlich irregulären Paaren erlaubte, eine Entscheidung, die laut Brian Burch dazu beigetragen hatte, den Keim der Verwirrung in der Kirche zu säen.

„Die Tatsache, dass Donald Trump einen seiner Unterstützer anstelle eines katholischen Akademikers oder eines erfahrenen Politikers als Vertreter der Vereinigten Staaten am Heiligen Stuhl gewählt hat, ist sehr aufschlussreich“, sagte Massimo Faggioli, Theologe und Kirchenhistoriker an der Universität Villanova (Italien), dem New Catholic Reporter, einem amerikanischen Medium, das der linken Mitte zugerechnet wird.

„Er ist vor allem ein Mann, der von Militanz geprägt ist, daher scheint mir, dass diese Ernennung viel über die Art der Beziehungen aussagt, die Donald Trump mit dem Vatikan aufbauen will“, meint der Wissenschaftler.

Mit dem Heiligen Stuhl – wie auch mit Europa und den anderen Staaten der Welt in Verteidigungs- und Wirtschaftsfragen – wird Trumps zweite Amtszeit wahrscheinlich von einem anspruchsvollen Bilateralismus geprägt sein, bei dem nur wenig Boden an einen Progressivismus abgetreten wird, der als gegen die Interessen Amerikas gerichtet gilt.

Der neue Botschafter der Vereinigten Staaten beim Heiligen Stuhl versicherte auf X, er werde „mit der vatikanischen Hierarchie und der neuen US-Regierung zusammenarbeiten, um die Würde aller Völker und das Gemeinwohl zu fördern.“