Unsere liebe Frau von Fatima lehrt uns das apostolische Gebet

Quelle: FSSPX Aktuell

Das apostolische Gebet ist das Erflehen von Gnaden für unseren Nächsten, für seine Bekehrung, seine Heiligung und alles, was für seine Seele heilsam ist. Unsere Liebe Frau dachte an diese Art von Gebet, als sie von den Kindern verlangte, für die Bekehrung der Sünder zu beten.

Die Arbeit des Apostolats besteht darin, den Willen, der zum Schlechten geneigt ist, zum Guten hinzuwenden, sodass eine Person, wie weit weg von Gott oder sogar offensichtlich sein Feind ist, zu Gott hingezogen und sein Freund wird.

Die Bekehrung einer Seele und deren Rettung eine so große Gnade, die weit über alle menschlichen Mittel des Apostolates hinausgeht. Wie können wir diese Gnade vom Himmel herabziehen? Unsere Liebe Frau lehrt uns, dass die hauptsächlichen Mittel dazu das Gebet und das Opfer sind. Pater Kolbe schreibt: „Durch Gebet und Leiden können wir viele Gnaden erwirken. Äußerliche Aktivität bereitet nur den Weg für die Gnade vor, aber sie selbst kann diese Gnaden nicht erlangen. Es gibt ein Gebet, das mit Bestimmtheit mit Gottes Willen übereinstimmt, nämlich die Bitte um die eigene Heiligung und diejenige unseres Nächsten. Wenn wir darum beten, die Immaculata möge alle Seelen gewinnen, dann ist das sicherlich auch Gottes Wille. ... Einst wurde Napoleon gefragt, was es brauche, um eine Schlacht zu gewinnen. Er antwortete: ‚Es braucht nur drei Dinge: Geld, Geld und noch mehr Geld!‘ Genau so braucht es, wenn es um die Heiligung der Seelen geht Gebet, Gebet und noch mehr Gebet ... Gebet ist das am meisten falsch verstandene und doch das mächtigste Mittel, den Frieden der Seelen wiederherzustellen, sie glücklich zu machen und sie Gottes Liebe nahe zu bringen. Das Gebet erneuert die Welt.“

Das Beispiel des jüngsten der Kinder Fatimas ist eine wunderbare Manifestation dieser Wahrheit. Wie sahen die Gebete der siebenjährigen Jacinta aus? Natürlich opferte sie nur jene Gebete auf, die sie vom Engel und von Unserer Lieben Frau selbst erhalten hatte: das Gebet des Engels, den Rosenkranz und ihre geliebten Stoßgebete.

Die beste Verehrung des unbefleckten Herzens besteht nicht im Hersagen vieler Gebete, sondern ganz einfach in der tiefen Beziehung eines Kindes zu seiner Mutter, die sich am besten in kurzen aber innigen und häufigen Stoßgebeten ausdrückt. Ein Kind, das seine Mutter liebt, sagt nicht viele Worte; oft genügt ein Blick oder ein einfaches Wort. Wenn es in Gefahr ist, ruft es fast unbewusst: Mutter!

Besonders in unserer heutigen hektischen Welt ist das Apostolat des Stoßgebets, zu dem Unsere Liebe Frau uns ermutigt, der beste Weg, die Verbundenheit mit Gott aufrecht zu erhalten, unsere Werke auf die übernatürliche Ebene zu erheben und viel für die Rettung der Seelen zu wirken. Wenn unsere Stoßgebete zu Maria wie liebende Seufzer eines Kindes zu seiner Mutter sind, sind sie für den Feind unseres Heils wie Geschosse aus einem Maschinengewehr, mit dem wir ihn bis zur Zerstörung beschießen. Jacintas bevorzugtes Stoßgebet war: „Süßes Herz Mariens, sei meine Rettung!“ Besonders während der letzten Monate, als es für sie sehr anstrengend wurde, lange Gebete zu sprechen, wiederholte Jacinta diese kurzen Seufzer ihres Herzens zum Herzen Unserer Lieben Frau immer wieder, so dass alles ständige Opfergabe, Aufopferung und Gebet zur Bekehrung der Sünder wurde.

Sicherlich betete Jacinta in ihrem kurzen Leben bedeutend mehr für die anderen, als für sich selbst. Die Belohnung Unserer Lieben Frau soll uns stets an die alte Regel erinnern: Was man für die anderen tut, tut man für sich selbst doppelt! In dem sie sich für die Heiligung anderen aufopferte, wurde Jacinta selbst heilig.