US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und der Katholizismus
Präsident Joe Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris
Nachdem sich Präsident Joe Biden vor kurzem aus dem Rennen um das Weiße Haus zurückgezogen hat, wurde Vizepräsidentin Kamala Harris sofort als die demokratische Kandidatin mit den größten Chancen bezeichnet, obwohl sie noch nicht die Nominierung ihrer Partei erhalten hat. Wie ist ihre Haltung gegenüber Katholiken?
Die Website Catholic News Agency (CNA) hat ihre antikatholischen Aktionen während ihrer gesamten politischen Karriere zusammengefasst. Kamala Harris, die einen christlichen Vater und eine hinduistische Mutter hat, wuchs zwischen den beiden Religionen auf. Als Erwachsene „ist sie Mitglied einer schwarzen Baptistenkirche“.
Harris' politische Karriere war von einer mehr oder weniger offenen Opposition zum Katholizismus geprägt: „Sie hat ständig Abtreibungen gefördert, die Ernennung katholischer Richter genau geprüft, sich gegen Schwangerschaftszentren und Pro-Life-Aktivisten gewandt. Sie hat die Gender-Ideologie übernommen.“ Ihre Haltung „hat gelegentlich die Religionsfreiheit in Frage gestellt.“
Starkes Engagement für die Abtreibung
Als Vizepräsidentin „leitete Frau Harris die zahlreichen Bemühungen der Biden-Harris-Regierung zur Förderung der Abtreibung, einschließlich der Kodifizierung der Abtreibungsstandards von Roe v. Wade in der Bundesgesetzgebung“, erinnert CNA.
In einem Interview aus dem Jahr 2023 „kritisierte Harris die Bundesstaaten, die lebensbejahende Gesetze verabschiedet haben, und forderte den Kongress auf, Gesetze zu verabschieden, die bundesweite Standards für Abtreibungen festlegen“, um sie an der Umsetzung dieser Gesetze zu hindern. Im Jahr 2022 wagte sie die Behauptung, dass „religiöse Amerikaner die Abtreibung unterstützen könnten, ohne ihren Glauben aufzugeben.“
Strenge Prüfung von drei Richternominierten
Als Senatorin führte Frau Harris eine engmaschige Untersuchung von drei Kandidaten für das Richteramt aufgrund ihrer Mitgliedschaft in den Kolumbusrittern durch. „Ihre Fragen deuteten darauf hin, dass die Verbindungen der Kandidaten zu der katholischen Wohltätigkeitsorganisation sie befangen machen könnten, da die Gruppe die Lehren der Kirche über Leben und Ehe unterstützt“, kommentiert CNA.
So fragte sie beispielsweise einen Kandidaten, ob er gewusst habe, „dass die Kolumbusritter gegen das Recht der Frauen auf Wahl [Abtreibung] waren, als er der Organisation beitrat“. Sie fragte weiter, ob er glaube, dass Abtreibung „Mord an Unschuldigen in großem Stil“ sei. Und ob er wisse, „dass die Kolumbusritter gegen die Gleichstellung der Ehe sind“.
Schikanöse Parteilichkeit gegen einen Pro-Life-Aktivisten
Als kalifornische Generalstaatsanwältin erhob Harris Anklage gegen einen Pro-Life-Aktivisten, der unter falscher Identität eine Recherche über Planned Parenthood durchgeführt hatte. Die Untersuchung zeigte, wie „Verantwortliche der Organisation die Kosten für fetales Gewebe und Körperteile diskutieren“, ein Verkauf, der in den USA verboten ist.
Der Aktivist wurde wegen 15 Straftaten angeklagt, die „im Zusammenhang mit angeblicher Identitätsfälschung und Verletzung der Privatsphäre“ stehen. Ein Fall, der im Übrigen noch immer anhängig ist. Frau Harris hat jedoch „nie eine Untersuchung von Planned Parenthood in Auftrag gegeben, von der sie Tausende von Dollar erhalten hat.“ Die Organistaion unterstützt ihren Wahlkampf.
Einschüchterung der Pro-Life-Bewegung
Als Generalstaatsanwältin von Kalifornien hatte Harris „den Reproductive FACT Act mitgetragen und gefördert, der lebensbejahende Schwangerschaftszentren dazu verpflichtete, Informationen darüber auszuhängen, wo man eine Abtreibung vornehmen lassen kann.“
Die Pro-Life-Schwangerschaftszentren reagierten und „verklagten das Büro des Generalstaatsanwalts mit der Begründung, dass das Gesetz ihre Rechte auf den ersten Verfassungszusatz verletze.“ Im Jahr 2018 gab ihnen der Oberste Gerichtshof der USA Recht. Das Gesetz wurde jedoch auch in anderen Bundesstaaten zur Einschüchterung von Pro-Life-Zentren eingesetzt.
Gender-Ideologie und Religionsfreiheit
2014 reichte Harris „zusammen mit 13 anderen Generalstaatsanwälten einen Schriftsatz beim Obersten Gerichtshof der USA ein, um Hobby Lobby – ein von evangelikalen Protestanten gegründetes Verkaufsunternehmen – dazu zu zwingen, mit ihren Krankenversicherungspolicen ihrer Angestellten Verhütungsmittel abzudecken, obwohl das Unternehmen dagegen war.“ Einige der Produkte wirkten nämlich abtreibend.
Als Senatorin war sie Mitunterstützerin des „Do No Harm“-Gesetzes und des Gleichstellungsgesetzes: Ersteres hätte religiös begründete Ausnahmen für bestimmte Verpflichtungen beendet, wie die Vorschriften, nach denen Abtreibungen und Operationen zur Geschlechtsumwandlung von der Versicherung [des Arbeitgebers] abgedeckt werden müssen. Das zweite hätte die Auswahl aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität verboten. Das bedeutet, dass eine katholische Schule sich nicht weigern könnte, einen „Trans“-Jungen in einer Mädchenschule oder seinen Zugang zur Mädchentoilette in einer gemischten Schule zu akzeptieren – beides Fälle, die in Schulen in den USA mittlerweile aufgetreten sind. Selbst eine Diözese müsste für mögliche geschlechtsangleichende Operationen ihrer Angestellten aufkommen.
Als Vizepräsidentin schließlich setzte Harris „die Förderung der Gender-Ideologie fort. Sie kritisierte republikanische Bundesstaaten, die Ärzten verbieten, geschlechtsangleichende Operationen bei Minderjährigen durchzuführen, die Frauensportarten auf biologische Frauen beschränken und die Lehrer daran hindern, ihren Schülern die Gender-Ideologie beizubringen“, so CNA abschließend.
(Quelle: CNA – FSSPX.Actualités)
Illustration: The White House, Domaine public, via Wikimedia Commons